News 11.06.2012, 09:52 Uhr

Schweizer Gaming-Markt rückläufig

Der Schweizer Gaming-Markt musste im vergangenen Jahr leichte Absatzeinbussen und teils deutliche Umsatzeinbussen in Kauf nehmen. Einzig die portablen Konsolen verkauften sich gut.
Schwierige Zeiten für den Schweizer Gaming-Markt. Der Gesamtmarkt war zwar punkto Absätze im vergangenen Jahr mit minus 1,1 Prozent nur leicht rückläufig, dies verdankte er aber hauptsächlich den guten Absatzzahlen der portablen Spielkonsolen. Gut 20 Prozent mehr konnten 2011 im Vergleich zum Vorjahr verkauft werden – in erster Linie dank dem Nintendo 3DS. Die Absätze im Heimkonsolenmarkt hingegen brachen um über 10 Prozent ein. Nicht besser sieht es bei den Game-Verkäufen aus. Insgesamt steht ein Absatzminus von 4,5 Prozent zu Buche, bei den PC-Spielen sind es sogar minus 7,7 Prozent.
Noch schlimmer ist es aber um die Umsätze im Schweizer Gaming-Markt bestellt. Der Gesamtumsatz brach 2011 um 14,6 Prozent ein. Bei den Konsolen resultierte ein Minus von 18,1 Prozent, bei den Games ein Minus von 14,5 Prozent. Gründe für die schlechten Zahlen sind laut SIEA (swiss interactive entertainment association) die schwache Konsumentenstimmung sowie die Auswirkungen des starken Frankens. 15 bis 20 Prozent des Umsatzrückgangs seien der Eurokrise verschuldet. Immerhin hätten die Konsumenten dadurch von günstigeren Preisen profitieren können.
Smartphones und Tablets schwächen traditionellen Spielemarkt
Für Veränderungen im Spielemarkt sorgt auch der Boom von Smartphones, Tablets und Webseiten wie Facebook als Spieleplattformen. Diese werden in den SIEA-Statistiken zwar nicht erfasst, würden sich aber mit ihrer Innovation und Dynamik letztendlich auch auf den Gesamtmarkt positiv auswirken.
Peter Züger, Präsident der SIEA, sieht z.B. auch in der Verknüpfung von Spielkonsolen wie der Xbox 360 mit Windows 8 oder Windows Phone interessante Perspektiven. Auf diese Weise könne etwa die Spieleauswahl auch für Tablets und PCs verfügbar gemacht werden. «Diese Entwicklungen stellen eine wertvolle Ergänzung sowie Bereicherung der Game-Kultur dar, verleihen dem Gaming insgesamt positive Impulse, erhöhen dessen gesellschaftliche Relevanz und lassen den Gesamtmarkt anwachsen», so Züger. Trotz allem Optimismus: Der Trend zu mobilen Games hin dürfte einen wesentlichen Beitrag zu den erheblichen Umsatzeinbussen beigetragen haben.
Neue Impulse darf sich die Gaming-Industrie von der bevorstehenden nächsten Konsolengeneration erhoffen. Den Anfang wird Nintendo mit der Wii U machen, die voraussichtlich Ende Jahr in den Handel kommt.



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