Tipps & Tricks 21.02.2001, 03:30 Uhr

Bootproblem und ChipAway-Virus!

Beim letzmaligen Starten bekam ich die Meldung eines «ChipawayVirus». Mein PC ist nur noch per Bootdisk zu starten und kennt keine Laufwerke mehr - ausser A:\. Mit F-Prot komme ich nicht weiter, da ich dies weder auf C: speichern kann (Festplatte ist nicht vorhanden) noch kann ich es von Diskette starten, da es zu gross fuer eine Disk ist. Wie komme ich weiter?
Wenn Sie beim Starten des PCs eine Meldung wie "Trends ChipAway Virus" sehen, muss das noch keine Virus-Infektion bedeuten. Manche Mainboard-Hersteller haben ihren Produkten einen Antivirus-Chip hinzugefügt (von TrendMicro, namens ChipAway), der auf Boot-Basis nach gefährlichen Operationen Ausschau hält, also nach allem, was einen Bootsektor stören könnte. Was Sie beim Start sehen, könnte also auch nur bedeuten, dass im BIOS dieser Chip aktiviert ist und geladen wird. Vielleicht hat Ihr PC ein Problem, das nicht mit diesem ChipAway oder einem Virus zusammenhängt. Und weil der PC länger hat, um z.B. Ihre Festplatte (schlussendlich nicht) zu finden, sehen Sie ausnahmsweise die Meldung dieses Chips, die sonst im schnellen Startprozess untergehen würde.
Da sich hier ein Chip auf dem Board befindet, der sich nicht (wie ein richtiges Antivirus-Programm) aktualisieren lässt, neigt er zu falschen Alarmen oder blockiert sogar wichtige Programme. Je nachdem, wie alt Ihr Mainboard ist, welches Betriebssystem, Dateisystem, welchen Diskmanager oder welches Partitionierung-Programm (z.B. PartitionMagic) Sie benutzen, könnte es also sein, dass genau diese Antivirus-Option im BIOS das Funktionieren Ihres PCs verhindert. Nur Sie wissen, ob Sie kürzlich im BIOS diese Option eingeschaltet haben oder ob Sie Ihre Festplatten irgendwie veränderten. Wenn dem so ist, wechseln Sie beim PC-Start ins BIOS und schalten dort diesen Virenscan aus.
Falls es aber tatsächlich ein Virus sein sollte, werden Sie auch mit ein paar Disketten und F-Prot klar kommen:
Formatieren Sie auf einem virenfreien PC mit dem selben Betriebssystem eine Diskette und kreuzen dabei "Systemdateien kopieren" an. Laden Sie vom F-Prot Hersteller [1] das Programm F-Prot herunter und entzippen Sie es in einen Ordner. Verfahren Sie mit den Viren-Definionen genau gleich und entzippen auch diese in den selben Ordner.
Auf die vorhin formatierte Diskette speichern Sie aus dem F-Prot-Ordner die Datei F-PROT.EXE und ENGLISH.TX0. Auf eine weitere Diskette speichern Sie SIGN.DEF, SIGN2.DEF und NOMACRO.DEF. Die Datei NOMACRO.DEF benennen Sie auf der Diskette in MACRO.DEF um.
Den Problem-PC starten Sie jetzt mit der ersten Diskette. Tippen Sie nach erfolgtem Start folgendes ein und drücken Sie danach Enter:
f-prot /loaddef /disinf
Dabei wird übrigens die amerikanische Tastatur verwendet. So wird das Zeichen / dort liegen, wo auf der CH-Tastatur sonst der Bindestrich liegt. F-Prot wird nach der zweiten Diskette verlangen und den Virenscan starten. Sollte ein Bootvirus an Ihrem PC-Problem schuld sein, sollte dies den Schädling entfernen. Da ChipAway aktiv ist, könnte es sein, dass dieses den F-Prot-Virenscan bzw. eine allfällige Korrektur des Bootbereiches vereitelt. Wenn deswegen der erste Versuch misslingt, schalten Sie im BIOS den Virenscan aus und versuchen Sie es erneut.
Wenn all dies nichts hilft, könnte ein Hardware-Problem vorliegen. Das könnte eine defekte Festplatte sein oder auch ein nicht festsitzendes Kabel.



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