News 27.06.2012, 06:55 Uhr

Cooles Wohnzimmer statt steriles Hotel

Couchsurfing deluxe: Wer nicht nur auf einem Sofa zwischenlanden will, kann sich in einem fremden Wohnzimmer einmieten. Das ist auch für Geschäftsreisende mit Hotelverdruss interessant.
Wer in einem fremden Land übernachtet, reserviert meist ein Ferienhaus oder ein Hotelzimmer. Budgetbewusste nutzen seit mittlerweile fast zehn Jahren den Dienst Couchsurfing.org, bei dem Privatleute Rucksacktouristen ihr Sofa zum Übernachten gratis zur Verfügung stellen. Eine Alternative zu beidem ist der junge Dienst Airbnb.com, bei dem Menschen während den eigenen Ferien oder Geschäftsreisen die eigene Wohnung gegen ein Entgelt untervermieten können. Das ist lukrativ, erklärt Mitgründer und CTO Nathan Blecharczyk gegenüber PCtipp.ch. Da in der Schweiz die Nachfrage nach Wohnungen höher als das Angebot sei, verdienten sogenannte Hosts hierzulande im Schnitt 1250 Franken pro Monat.
Reisende profitieren gegenüber dem kostenlosen Couchsurfing von einer erhöhten Sicherheit, sagt Blecharczyk. Die Bezahlung an Airbnb erfolgt direkt nach der Buchung. Das Unternehmen leitet das Geld abzüglich einer Service-Gebühr von sechs bis zwölf Prozent (abhängig vom Gesamtvolumen) erst nach der ersten Übernachtung an den Host weiter. So soll sichergestellt werden, dass die Übergabe problemlos klappt und die Wohnung in guten Zustand ist. Umgekehrt kann der Gastgeber bei entstandenen Schäden Kontakt aufnehmen und die hinterlegte Kreditkarte wird mit dem entsprechenden Betrag (bei Vorweisung einer Quittung) umgehend belastet, verspricht Nathan Blecharczyk. Für die Kontaktaufnahme stellt das amerikanische Unternehmen eine 24-Stunden-Hotline in über zwanzig Sprachen zur Verfügung.
Wackeliges Geschäftsmodell?
Zusätzlich zu den erwähnten Service-Gebühren verdient Airbnb drei Prozent vom Gesamtumsatz der Hosts. Aber trotz zehn Millionen Übernachtungen seit Gründung lacht Nathan Blecharczyk auf die Frage, ob sein Unternehmen profitabel wirtschafte. «Wir investieren derzeit in Wachstum. Wollten wir die Profitabilität verbessern, wäre das möglich.» Ziel sei aber derzeit die Expansion. Trotz Nachhaken wird Blecharczyk wenig konkreter: «Als privates Unternehmen kommunizieren wir solche Zahlen nicht.»

Autor(in) Reto Vogt



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