Kommentar 01.09.2006, 10:00 Uhr

Das Freitagsbit: Mailman

Die WWKolumne
Ich bin ein Doofmann. Als Mailman. Diese Erkenntnis ist das Resultat meiner Freundlichkeit, für einen befreundeten Musiker eine Mailingliste mit Mailman [1] einzurichten. Konzerthinweise. 1000 Adressen und 110 Mails später, die es aus der Mailingliste zurückgespickt hat, kenne ich endlich den Outlook-Button "Allen antworten".
Leider hatte ich zwar die Antwortmöglichkeit direkt auf die Liste gesperrt und stattdessen eine explizite Antwortadresse eingetragen. Ein anderes, wichtiges Häkchen in der Konfiguration entging mir aber, so dass beim Klick auf "Allen antworten" auch die Mailingliste berücksichtigt wurde. Das führte innert zwei Stunden zu absurden Mails, die Antworten auf Antworten auf die Mailingliste enthielten, mit der Bitte, diese "wohl irrtümlich an uns gesendeten Mails" an den richtigen Empfänger weiterzuleiten und zu Mails, die sich über Antworten beschwerten, die auf das Mailing antworteten... Kommen Sie noch draus? Ich nicht. Völlig verwirrt deaktivierte ich nach kurzer Zeit die Mailingliste.
Da fällt mir Mani Matters Coiffeur Lied ein [2]. Ein metaphysisches Gruseln hat mich aber erst heute gepackt: Ein neuerliches, diesmal korrekt konfiguriertes Mailing, mit einer Entschuldigung versehen, beantwortet ein Empfänger mit: "Zum 950. Mail: Ich will keine Konzerthinweise erhalten."
Ich frage mich nun die ganze Zeit, wohin die anderen 949 Mails entschwunden sind.
Wie meine Socken in ein Paralleluniversum? In den Mailman-Himmel? Hat sie ein virtueller Klon meiner selbst erhalten?
Sie werden deshalb verstehen, warum ich ab sofort Hemmungen habe, mein Mailprogramm zu öffnen.



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