News 03.07.2013, 11:16 Uhr

Forscher entwickeln Terminator-Linse

Wer schon immer mal den Adlerblick wollte: Forschern ist es gelungen, Kontaktlinsen zu entwickeln, die zusammen mit einer speziellen Brille dem Brillenträger eine teleskopische Sicht ermöglichen.
1,17-mm-dünne Linse
2,8-facher Zoom
Einem internationalen Forscherteam ist die Entwicklung einer speziellen Kontaktlinse gelungen. Die Kontaktlinse und die Brillengläser zusammen ermöglichen einen Vergrösserungsfaktor von 2,8 des Gesehenen. Polarfilter in den Brillengläsern ermöglichen es, dem Betrachter zwischen Normalsicht und teleskopischer Sicht zu switchen. Die Forschungsidee ist vor allem entstanden, um sehr starken altersbedingten Sehschwächen entgegenzuwirken. Vor allem Makuladegeneration ist eine häufige Augenkrankheit bei älteren Menschen: Eine Makuladegeneration per se ist eine altersbedingte Netzhauterkrankung. Dabei schwindet mit der Zeit die Fähigkeit, Konturen oder auch kleine Objekte zu erkennen.
a)Frontansicht der Linse
b)Rückansicht der Linse
c)Mechanische Sichtweise
d,e) Innenöffnungen
Interessant bei dieser «Teleskopkontaktlinse» ist der mittige Bereich, wo normales Licht ungehindert passiert, während ein kleiner Ring um das Mittelfeld mit speziellen, winzigen Aluminium-Spiegeln dieses eindringende Licht vier Mal hin und her reflektiert. Erst nachdem dieser Lichtstrahl vier Mal an den Spiegeln reflektiert wurde, passiert das nun vergrösserte Lichtspektrum das Auge durch den Innenring. Wenn kein Vergrösserungsfaktor benötigt wird respektive der «Normalbetrieb» angebracht ist, werden einfach die Polarisationsfilter der speziellen Brille wieder deaktiviert.  
Verschiedene Vergrösserungsfaktoren
Die Kontaktlinsen haben einen Durchmesser von acht Milimeter und eine Dicke von ca. 1,17 Milimeter. Die grösste Herausforderung war die Sicherstellung des Sauerstoffhaushalts für das Auge. Auch da fanden die Wissenschaftler bereits eine Lösung: Es wurden «ganz einfach» hauchdünne Kanälchen in die Linse integriert, um den Sauerstoffaustausch zu ermöglichen. Klinische Tests sollen im November folgen. Bei der Konzeption des Brillensystems orientierte sich das Forscherteam an einer Samsung-Polarisationsfilterbrille mit Aktiv-LCDs, bei welcher jedes Auge abwechslungsweise verdunkelt wird. Die Brille wurde übrigens an der ETH Lausanne erforscht und entwickelt. Bleibt nur zu hoffen, dass die Brille in der Endphase etwas stylisher ausfällt als das Design der 3D-TV-Brillen.

Autor(in) Simon Gröflin



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