Tipps & Tricks 14.09.2016, 08:12 Uhr

Schneller Tippen mit der richtigen Tastatur

Die Effizienz im Büroalltag steht und fällt mit dem Arbeitsgerät: Die richtige Tastatur hilft etwa dabei, schnell und fehlerfrei zu tippen. Aber welche ist die Richtige?
Ob bei der Arbeit im Büro oder daheim: Die ideale Tastatur gibt es nicht. Denn jeder hat eigene Vorlieben beim Tippen: Einige brauchen den Ziffernblock, andere nicht, manche wollen eine leise Tastatur. Nach welchen Kriterien Anwender eine neue Tastatur aussuchen sollten und worauf es beim Kauf zu achten gilt, zeigt PCtipp auf.

Membran, Schere oder Schalter?

Grundsätzlich arbeiten Tastaturen auf drei verschiedene Arten. Bei der Membrantechnik liegen unter den Tasten Gumminoppen, die beim Tastenanschlag auf eine Membran drücken und einen elektrischen Kontakt erzeugen. Diese Technologie ist zwar billig (verschiedene Modelle sind bereits ab 10 Franken erhältlich), verschleisst aber schnell. Für Vielschreiber heisst es daher: Finger weg!
Robuster sind Tastaturen mit Scherentechnik. Zwei Plastikscheren federn hier den Druck des Tippens ab, wodurch sie leiser sind. Entsprechende Geräte bekommt man ab etwa 20 Franken im Handel.
Mechanische Tastaturen mit deutlichem Druckpunkt klappern oft laut (Bild: Roccat)
Andere Tastaturen arbeiten mit mechanischen Schaltern: Dabei gibt es in jeder Taste eine eigene Feder und einen Schalter, die den Druckpunkt der Tasten bestimmen. Mechanische Tastaturen gibt es mit Schaltern in verschiedenen Härten, sie sind beim Tippen meistens recht laut. Was am bequemsten ist, kann man durch Probetippen im Laden herausfinden. Die Preise beginnen bereits ab rund 60 Franken und reichen bis hin zu 300 Franken.

Wie viel Hub ist besser – mehr oder weniger?

Generell ermöglicht ein geringer Hub ein schnelleres Schreibtempo. Die deutsche Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) rät zu 2 bis 4 Millimetern Hub und einem deutlich wahrnehmbaren Druckpunkt. Die Tasten sollten für den Benutzer gross genug sein und durch eine leichte Mulde vor dem Abrutschen der Finger schützen. Zusätzlich empfiehlt die BAuA matte und helle Tasten mit dunkler Beschriftung. Modelle mit dunklen Tasten und heller Beschriftung glänzen nach einiger Zeit oft störend. Wichtig ist auch eine gute Verarbeitung: «Ungesund ist es, wenn sich der Tastenhub durch den Verschleiss verändert», sagt Gerald Himmelein.
Mittlerweile Standard bei jedem Laptop: die getrennten Tasten (Bild: PCtipp)

Für wen lohnen sich Modelle mit programmierbaren Sondertasten?

Für Arbeiten mit Programmen wie Excel oder Photoshop sind sie ziemlich praktisch, weil sie viel Zeit und Mausklicks sparen. Das Drücken der Taste Alt in Kombination mit = berechnet beispielsweise die Summe einer ganzen Spalte oder Zeile in Excel. Per programmierter Sondertaste geht es mit einem Tastendruck. Das macht schnelleres Tippen möglich – ein Grund, warum solche Tastaturen auch bei Gamern beliebt sind.

Für wen ist eine Ergo-Tastatur sinnvoll?

Programmierbare Spezialtasten braucht nicht jeder (Bild: Logitech)
Ergo-Tastaturen mit ihren abgewinkelten Tastenblöcken ermöglichen eine natürliche Haltung von Händen und Unterarmen. Das kann beim Schreiben die Gelenke entlasten. Aber damit kommt nicht jeder klar. «Eine ergonomische Tastatur ergibt nur dann Sinn, wenn mit dem Zehn-Finger-System geschrieben wird», erklärt Lars Adolph von der BAuA. Wer viel tippt, könne die Anschaffung erwägen. Generell müsse sich jeder zunächst daran gewöhnen. Preislich beginnen Ergo-Modelle ab rund 40 Franken. Adolph rät dazu, eine Tastatur nicht aufzurichten. Sonst werden die Handgelenke zu sehr nach oben abgeknickt und es können Reizungen der Sehnen- und Nervenstränge auftreten.

Kabel oder nicht?

Wer sorgenfrei arbeiten möchte, sollte sich eine Tastatur mit Kabel anschaffen, rät Gerald Himmelein. Der Akku kabelloser Tastaturen sei immer zum ungünstigsten Zeitpunkt leer. Manche Tastaturen arbeiten mittlerweile mit Solartechnik. Bei schlechtem Licht funktionieren sie aber nicht zuverlässig.

Worauf muss man bei der Funkverbindung achten?

Nur für Kurzeinsätze unterwegs: die Falttastatur von Microsoft (Bild: Microsoft)
Einige billige Funktastaturen übertragen die Tasteneingaben über eine unverschlüsselte Funkverbindung. Das US-Sicherheitsunternehmen Bastille konnte dadurch in einem Versuch getippte Wörter mitschneiden. Hacker könnten so an persönliche Daten wie Passwörter gelangen. Daher sollten Nutzer Tastaturen wählen, die verschlüsselt funken, wie es bei hochpreisigen Geräten und Bluetooth-Modellen der Fall ist. Letztere erkennt man am Bluetooth-Logo: ein stilisiertes weisses B auf blauem Untergrund.

Welche Tastaturmodelle wir vom PCtipp empfehlen können, erfahren Sie nächste Woche an dieser Stelle.



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