Tipps & Tricks 30.11.2018, 12:43 Uhr

Der ultimative Onlineshopping-Guide

Black Friday verpasst? Egal! Wir zeigen Ihnen, wie Sie das beste Produkt, den besten Preis, den richtigen Shop, die sicherste Zahlungsmethode und den besten Service finden. Hier.
Vorbei sind die Zeiten, in denen man sich durch dicke Kataloge wälzen und per Brief handgeschriebene Produktlisten an Versandhäuser senden musste – alles nur, um direkt aus der Wohnstube einkaufen zu können. Vorbei sind auch die Zeiten, in denen Onlineshopping einfach eine weitere Zahl- und Lieferoption war. Heute läuft Onlineshopping dem Kauf im Laden zunehmend den Rang ab. Das hat seine guten Gründe: Webshops sind immer offen – 7 Tage in der Woche und während 24 Stunden, der Einkauf ist mit wenigen Klicks erledigt und die Ware wird meist kostenlos nach Hause geliefert. Doch es gibt diverse Fallstricke – von der Sicherheit bei der Bezahlung über gefälschte Waren bis hin zur Garantieabwicklung. Der PCtipp zeigt, wie Sie in nur fünf Schritten richtig und ohne Ärger im Internet einkaufen.

Schritt 1: Recherche

Zu Beginn eines jeden Onlineeinkaufs steht die Recherche. Welches Produkt ist das richtige für mich? Wo erhalte ich es zu den besten Bedingungen? Diese beiden Fragen sollten in diesem Abschnitt beantwortet werden. Der Vorgang selbst ist einfach: Suchanfrage im Internet starten, lesen, mehr lesen, noch mehr lesen, vielleicht ein paar Videos anschauen und noch mehr lesen. Das hört sich nach viel Aufwand an, aber Sie werden dafür am Ende zufriedener sein.
Welches Produkt ist das richtige?
Bild 1: Onlineshops mit starken Filtersystemen sind gute Ausgangspunkte für die Produktsuche
Am besten schreiben Sie sich alle Ihre Anforderungen auf. Egal, ob es sich um technische Geräte, Kleider oder Reinigungsmittel handelt. So können Sie jederzeit abgleichen, ob das gewünschte Produkt den Anforderungen entspricht, und vergessen sicher nichts Wichtiges. Ein guter Ausgangspunkt, um das richtige Gerät zu finden, ist eine Auswahl von grossen Händlern. Besonders Onlineshops mit guten Filterfunktionen sind nützliche Recherche-Tools, Bild 1. Auf solchen Seiten können Sie Produkte mit Kategorien und Filtern sehr genau einschränken. Erstellen Sie bei der Suche zudem eine Liste von Produkten, die infrage kommen. Falls Sie nicht genügend finden, suchen Sie per Google nach einem Produktnamen auf Ihrer Liste und dem Wort Alternative. Meistens entdecken Sie so nützliche Forenbeiträge oder Vergleichstests zu Geräten, die Sie vielleicht verpasst hätten. Allerdings erhöht sich dadurch auch die Chance, dass Sie ein Gerät finden, das hierzulande nur schwierig erhältlich ist. Die infrage kommenden Geräte schreiben Sie mit der genauen Produktbezeichnung auf. Diesen Vorgang wiederholen Sie am besten bei einigen bekannten Onlineshops aus der Schweiz und dem Ausland, bis Sie ein Feld von soliden Kandidaten zusammengestellt haben. Anschliessend geht es ans Vergleichen. Auch hier lohnen sich Hilfsmittel wie einfache Excel-Tabellen. Wichtig werden hier zudem Tests und Erfahrungsberichte, beispielsweise von pctipp.ch.
Bild 2: YouTube-Videos sind zwar nützlich, doch man muss dem Tester vertrauen können
Generell lohnt es sich, Tests mit einem kritischen Auge zu betrachten. Denn nicht alle Tester im Internet sind neutral. Privatpersonen, die Geräte beispielsweise auf YouTube testen, bieten zwar einen sehr rohen, auf den ersten Blick ehrlichen Einblick in die Funktion des Geräts, sind aber auch zu keinerlei Ethikgrundsätzen verpflichtet. Sie könnten zum Beispiel Waren als Geschenk annehmen, die sie besprechen. Eine Situation, die sich zum Glück langsam bessert. Sie müssen also der Person vertrauen, die das Gerät bespricht – was nicht immer mit einem einzelnen Video erreichbar ist, Bild 2. Auch Warenhäuser produzieren selbst mehr und mehr Inhalte in Formaten, die man sonst aus dem Journalismus kennt. Das ist natürlich ein wenig heikel, denn der Tester arbeitet für das gleiche Unternehmen wie der Verkäufer. Die grösste Chance auf ein wirklich neutrales Testresultat haben Sie am Ende bei journalistischen Plattformen. Nur schon, weil in den meisten Fällen mehrere Personen an einem Test beteiligt sind und so für mehr Qualitätskontrolle sorgen können.
Wo gibt es die besten Bedingungen?
Nach gefühlt Hunderten von Testberichten, Testvideos und Vergleichstabellen sind Sie hoffentlich bei einem Gerät angekommen. Vielleicht sind es auch noch zwei bis drei Produkte. Jetzt geht es daran, die bestmöglichen Bedingungen zu finden: Preis, Lieferzeit, Lieferkosten, Zahlungsmethoden sowie Rückgabe-/Garantieverfahren. Beim Preis ist es relativ einfach, besonders für Shops aus dem Inland: Besuchen Sie die Website toppreise.ch und tippen Sie die gewünschten Gerätenamen in das Suchfeld ein. Die Webseite findet Preise aus allen wichtigen Onlineshops der Schweiz und auch aus Onlineläden, von denen Sie wahrscheinlich noch nie etwas gehört haben. Ausser dem Kaufpreis bietet das Portal Informationen über Versandkosten und sonstige Gebühren.
Bild 3: Preise können Sie unter toppreise.ch einfach vergleichen
Die Shops können zudem von Nutzern bewertet werden, Bild 3. In den meisten Fällen sind Schweizer Anbieter bei allen erwähnten Kriterien besser, ausser beim Preis. Lieferzeit und -kosten sind bei Schweizer Händlern vor allem im Elektronikbereich ausgezeichnet. Zahlungsmethoden wie Postbank oder Migrosbank (Digitec) gibt es im Ausland nicht. Und natürlich ist bar bezahlen und abholen bei Bestellungen ausserhalb der Schweiz keine Option. Auch bei den Rückgabebedingungen sind Schweizer Händler gut aufgestellt. Für bestimmte Gerätegruppen lohnt es sich dennoch, im Ausland Ausschau zu halten. Gerade kleinere Produkte wie Kabel oder Adapter werden hierzulande mit hohen Margen verkauft und können beispielsweise über das chinesische Portal AliExpress (de.aliexpress.com) viel günstiger bezogen werden, Bild 4. Viele andere Elektronikgeräte sind in der Schweiz aber nicht massiv teurer. Einige Geräte wie Digitalkameras sind sogar im Schnitt leicht preiswerter. So lohnen sich im Technikbereich ausländische Händler vor allem für Zubehör kleinerer Anbieter, die keinen eigenen Vertrieb in der Schweiz haben.
Bild 4: AliExpress ist vor allem für kleinere Dinge unschlagbar günstig
Bei ausländischen Händlern müssen Sie ausserdem meistens einen Kompromiss eingehen: schnell und teuer oder langsam, dafür günstig. Wollen Sie ein Gerät innerhalb weniger Tage, legen Sie schnell einmal dreistellige Beträge auf den Kaufpreis drauf. Reklamationen und Retouren sind ebenfalls nicht immer einfach. Vergessen Sie zudem nicht: Für Lieferungen aus dem Ausland können Zollgebühren anfallen, die der Verkäufer in der Regel nicht übernimmt. Viele Geräte sind in den USA günstiger, weil sie ohne Steuern angegeben sind. Beim Import in die Schweiz wird Ihnen diese Steuer verrechnet. Wichtig sind auch gesetzliche Regelungen: In der Schweiz sind gewisse Funkfrequenzen für ferngesteuerte Autos, Drohnen etc. verboten. Bestellen Sie ein solches Gerät im Ausland, müssen Sie sichergehen, dass es nur auf erlaubten Frequenzen funkt. Nähere Infos dazu gibt es beim Bundesamt für Kommunikation unter bakom.admin.ch.

Schritt 2: Sicherheits-Check

Haben Sie etwas gefunden? Gut. Bevor Sie aber die Bestellung aufgeben und Ihre Kreditkartendaten eintippen, stellen Sie sicher, dass die Webseite auch vertrauenswürdig ist. Grundsätzlich gibt es zwei Betrugsmethoden:
Falsche Produkte
Das Erste, was bei einem Onlinekauf gefälscht sein kann, sind die Produkte. Das heisst, es wird entweder etwas Falsches oder gar nichts geliefert. In beiden Fällen stehen Sie mit weniger Geld da und haben nicht das erhalten, was Sie erwartet hatten.
So erkennen Sie falsche Angebote: Ist das Angebot zu gut, um wahr zu sein? Dann ist es wahrscheinlich falsch. Weitere klassische Anzeichen von Betrug sind Drohungen und Zeitdruck. So sollen Sie dazu gebracht werden, unüberlegt zu handeln. Es lohnt sich, behutsam und durchdacht vorzugehen. Prüfen Sie Angebote genau und vergleichen Sie diese mit Händlern, denen Sie vertrauen. Lesen Sie die Produktbeschreibungen genau durch. Fragen Sie auch in einem Forum oder im Freundeskreis nach, ob Erfahrungen mit dem Händler gemacht wurden.
Falsche Webseite
Bild 5: Sicherheitszertifikate sind eine gute Methode, um Webseiten zu verifizieren
Das Zweite, was beim Onlinekauf gefälscht sein kann, ist die Webseite. Dabei lockt Sie ein Gauner auf eine Webseite, die so aussieht wie die eines vertrauenswürdigen Händlers. Das Ziel ist es, Daten vom Nutzer abzugreifen. Die sind meistens mehr wert als die Transaktion selbst.
So erkennen Sie falsche Webseiten: Sicherheitszertifikate sind 2018 ein Muss für Onlinehändler genauso wie eine verschlüsselte Website (https), Bild 5. Zum Zertifikat gelangen Sie per Klick auf das Sicherheitssymbol vor der Websiteadresse in der Browseradresszeile (meist ein grünes Schloss). Ist kein Zertifikat vorhanden, sollten Sie nur mit viel Vorsicht weiterfahren. Aber: Ein Zertifikat ist nicht zwingend ein Beweis für eine sichere Seite. Beachten Sie dazu auch unsere Tipps unter dem Link go.pctipp.ch/1694. Prüfen Sie ausserdem, ob auf der Website Kontaktdaten wie eine Telefonnummer und eine Mailadresse sowie eine richtige Adresse vorhanden sind. Nur ein Kontaktformular ist zu wenig.
Tipp: Tragen Sie die Internetadresse eines Ihnen bekannten Onlineshops immer manuell in die Adresszeile des Browsers ein. So verhindern Sie, dass Sie auf einer gefälschten Webseite landen.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Bezahlung und Abschlussprüfung



Kommentare
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lieball
09.12.2018
Banggood.com als Alternative zu AliExpress Hallo Zusammen Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Banggood.com gemacht. Ich finde es sogar günstiger als AliExpress und bezahle grundsätzlich über PayPal. Die Auswahl ist etwas anders, aber ich als Hobbyelektroniker finde es super.