News 17.04.2014, 08:19 Uhr

Der einheitliche Kill Switch für Handys kommt 2015

Sämtliche Handy-Hersteller und Netzbetreiber haben eine einheitliche Methode zur Löschung und Wiederherstellung von gestohlenen Smartphones verabschiedet.
Die fünf Netzbetreiber der USA und fast alle Smartphone-Hersteller haben einen einheitlichen Baustein zur Fernlöschung verabschiedet. Alle mobilen Geräte, die ab 2015 in den Handel kommen, müssen eine Funktion zur Fernlöschung der darauf befindlichen Daten bieten. Unmittelbar nach einem Diebstahl muss sofort eine Passwortsperre auslösbar sein. Eine Reaktivierung durch Dritte soll mit einer gleichzeitigen Aktivierungssperre so schnell wie möglich unterbunden werden. Ausserdem soll eine Funktion nach Wiederauffinden des Smartphones eine schnelle Wiederherstellung der Nutzerdaten ermöglichen.

LG und Sony haben noch nicht unterschrieben

Unterschrieben wurde die Initiative von den fünf grössten US-Netzanbietern und von den Smartphone-Herstellern Apple, Google, HTC, Huawei, Motorola, Microsoft, Nokia und Samsung. Lediglich LG und Sony fehlen noch auf der Liste. Wenn Google den Kill Switch selber im Android-Betriebssystem einbaut, dürften wohl auch Letztgenannte vom neuen Diebstahlschutz profitieren.

Druck aus dem US-Senat

Die Smartphone-Hersteller und Mobilfunkanbieter in Amerika reagierten mit dieser Übereinkunft offenbar auf den Druck der US-Politik. So berichtet das US-Android-Portal Androidauthority vom kalifornischen Senator Mark Leno, der sich unzufrieden gibt über bisher implementierte Schutzmechanismen, weil sie zuerst via Opt-in-Prinzip von jedem Smartphone-Nutzer aktiviert werden müssten.

Bisherige Schutzmechanismen

Mit iOS 7 hat Apple bereits eine neue Aktivierungssperre integriert, die auch über Neustarts und Löschvorgänge hinaus erhalten bleiben soll. Lokalisieren und löschen konnte man das iPhone schon vorher. Bei Android geht Fernlöschen und Sperren mit dem Geräte-Manager, bei Windows Phone über die Windows-Phone.com-Zentrale.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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PC-John
19.04.2014
Schön, schön, diese Idee ... wenn sie nicht zu Missbräuchen führen würde. Zuerst benutzen die Hersteller diese Möglichkeit offiziell wegen dem Diebstahl-Schutz. Danach die US-Hersteller, diese sind/werden dann genötigt/gezwungen, ein Backdoor einzubauen, Snowden-2 wird dieses hoffentlich in Detail erläutern, was die US-Behörden im Stillen verfügt haben. Danach wird dieser Kill-Switch von einem Provider verwendet, um ein Handy stillzulegen, wenn darauf eine Raubkopie gefunden wird. Am Schlusse dann kommen diese unkontrollierbaren Regierungs-Ämter, welche nebst "Regulierung" auch noch Werk-Spionage betreiben. Und irgendwo dazwischen kommen die Hacker, welche nur ungenügend gesicherte Datenbanken bei einem Hersteller anzapfen können, und damit entsprechenden Unfug anstellen. Ob es aber Hacker von aussen sind, oder frustrierte Mitarbeiter, welche die Sicherheit untergraben, lassen wir mal offen. Ich bin mir da nicht so schlüssig, ob dieser "Kill-Switch" sich zu einem Segen oder einem Fluch entwickelt. PC-John