News 09.06.2017, 06:54 Uhr

Tor Browser erhält umfangreiches Update

Der Tor Browser bekommt mit Version 7.0 ein grösseres Update. Zu den wichtigsten Features zählen der neue Multiprozessmodus und eine überarbeitete Sandbox.
Wer online anonym sein möchte, sollte einen Umstieg auf den alternativen Tor Browser in Erwägung ziehen. Der Anbieter hat gerade die neue Version 7.0 veröffentlicht. Der Tor Browser greift zur Anonymisierung auf eine Liste aller verfügbaren Proxy-Server zurück. Weltweit verteilt stehen dem Netzwerk rund 7000 Server zur Verfügung. Will der Nutzer nun im Internet surfen, wählt der Browser per Zufallsprinzip eine Route über diese sogenannten Onion-Proxys. Dadurch soll die Identität des Nutzers verschleiert werden.

Multiprozessmodus und neue Sandbox

Mit Version 7.0 bringt der Hersteller die Software nun auf den neusten Stand. Die wichtigsten Features des Updates sind die Aktivierung des Multiprozessmodus und der Content-Sandbox. Eine sogenannte Sandbox (Sandkasten) sorgt in der Regel dafür, dass ein ausgeführtes Programm als Arbeitskopie (Gast) innerhalb eines anderen Programms ohne Kontakt zum Betriebssystem ausgeführt werden kann. Sowohl der Multiprozessmodus als auch die neue Sandbox laufen standardmässig auf macOS- und Linux-Systemen.
An einer Kompatibilität der Sandbox unter Windows arbeite das Entwicklerteam laut Blog-Eintrag hingegen noch. Der Multiprozessmodus ist bereits seit geraumer Zeit in Firefox verfügbar; Tor bekommt die Funktion erst mit dem aktuellen Update. Bisher wurde der gesamte Browser über einen einzigen Prozess ausgeführt. Jetzt werden die Browserbenutzeroberfläche und Websitecodes in unterschiedlichen Prozessen verarbeitet. Damit will der Hersteller zum einen die Sicherheit erhöhen, zum anderen soll der Browser dadurch performanter und stabiler werden.

Verbesserung bei der Tracking-Abwehr

Ausserdem verbessert sich mit Version 7.0 die Tracking-Abwehr. Ferner wurden einige Features deaktiviert beziehungsweise gepatcht, darunter etwa NoScript und HTTPS-Everywhere.
Tor stellt für das neue Release einige neue Systemanforderungen. So werden Windows-Systeme, die nicht SSE2-fähig sind, nicht unterstützt. Apple-Nutzer benötigen die macOS-Version 10.9 oder höher.

Autor(in) Simon Gröflin



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