Kommentar 18.08.2006, 08:30 Uhr

Das Freitagsbit: ITsprech

Die WWKolumne
Neusprech ist an und für sich ein Gedankenverbrechen. Um nicht von der Wortpolizei verfolgt zu werden, mit Blaulicht über die vielspurige Autobahn der Grammatik, wenden wir uns heute einem anderen Thema zu. Dem ITsprech.
Wenn der staatliche Radiosender Werbung für seine "Podcasts" macht, gräbt sich der weisse Wurm des iPod noch tiefer in die Gehörgänge. Wer googelt, sucht etwas im Internet. Interessanterweise hält sich die gleichnamige Suchmaschine für so mächtig, dass sie das Verb verbieten will. Zum gugele.
Ein anderes Beispiel: Ist Ihnen schon aufgefallen, wieviele "Lösungen" angeboten werden? Ich frage mich: Für welches Problem? Und was mache ich, wenn die Lösung wiederum eine Lösung benötigt? Kostenlos ist ein anderes Wort, das in der IT-Industrie häufig verwendet wird. Wers glaubt, sollte besser mit Papier, Bleistift und Zählrahmen arbeiten. Datenschutz? Und wer schützt mich? Sicherheit ist auch so ein Wieselwort. Sicher ist sicher, denkt sich der Leser - und ehe er sich versieht, wieselt das Wort davon.
Erfinden wir zum Schluss einige neue Wörter:
dellisieren explodieren Mein Notebook dellisiert.
vistalogisch verspätet Ich bin heute vistalogisch.
huhu ja Huhu, ich will! (Gebräuchliche Redewendung auf dem Standesamt).
Intelekt Computer Mein Intellekt stürzt immer ab.
youtuben fernsehen Youtuben ist mein liebstes Hobby.
Videoüberwachung Erziehung Die Eltern videoüberwachen ihre Kinder.
Weitere Ideen? Gerne! [1]



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