News 06.07.2017, 11:12 Uhr

SwissPass kommt aufs Handy

Nicht alles lief rund bei der Lancierung des SwissPass. Ab 2018 muss man die rote Plastikkarte fürs GA und fürs Halbtax nicht mehr zwingend dabeihaben.
Ab 2018 muss der SwissPass der SBB nicht mehr zwingend als Karte mitgeführt werden, wie ein SBB-Sprecher gegenüber dem «Blick» bestätigte. Der elektronische SwissPass wird im ersten Halbjahr 2018 lanciert und wird dann direkt in die SBB-App integriert. Die Karte kann aber trotzdem weiterhin mitgeführt werden, wenn man kein passendes Smartphone hat oder der Akku des Telefons immer zu schnell ausgeht. Laut den SBB wurden bereits 2,3 Millionen SwissPass-Karten ausgegeben. Über weitere Details wollen die SBB zu einem späteren Zeitpunkt informieren. 
Mit dem SwissPass haben die SBB einen Schweizer ÖV-Standard für die elektronische Abbildung und Kontrolle der Fahrausweise geschaffen. Die umstrittene Speicherung von Kontrolldaten war dem Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten anfangs ein Dorn im Auge, bis zur Sicherheit auch die Software ausgetauscht wurde. Auch sonst ist den SBB der Start der roten Karten nicht gerade geglückt. So beklagten sich zunächst auch viele Kunden über die Schutzfolie der Karte, die schon nach kurzer Zeit abblätterte, wie die Boulevard-Zeitung damals berichtete.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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JMC
09.07.2017
und wieder wird nicht weiter gedacht "...wenn man kein passendes Smartphone hat ..." heisst konkret, dass man WIEDER native Apps produziert, die dann nur auf iPhone Version X oder Android Version Y passen. Wann denkt man endlich global, dass es eben auch noch andere Betriebssysteme (Windows, Linux, proprietäre) und Devices (Phablets, Tablets und was noch alles kommen wird) gibt und macht die "App" gleich mit HTML5, sodass es in jedem Browser läuft. just my 2 cents

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Nebuk
09.07.2017
Eine solche Lösung würde ich auch unterstützten. Jedoch haben Apps halt mehr Werbewirkung... Nicht immer setzt sich die bessere Lösung (/ das bessere Produkt) durch - leider.

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Klaus Zellweger
09.07.2017
"...wenn man kein passendes Smartphone hat ..." heisst konkret, dass man WIEDER native Apps produziert, die dann nur auf iPhone Version X oder Android Version Y passen. Wann denkt man endlich global, dass es eben auch noch andere Betriebssysteme (Windows, Linux, proprietäre) und Devices (Phablets, Tablets und was noch alles kommen wird) gibt und macht die "App" gleich mit HTML5, sodass es in jedem Browser läuft. Dieses «nur» sollten wir relativieren. Laut den Marktforschern von Gartner wurden im 4. Quartal 2016 ungefähr 99.6 Prozent aller Smartphones mit Android oder iOS ausgeliefert. Andere Systeme spielen nicht eine untergeordnete, sondern gar keine Rolle mehr. Also ist es doch besser, die Kapazitäten der Programmierer darauf auszurichten, statt Systeme zu unterstützen, die längst in die Kategorie «Folklore» gehören. ;) HTML5 in Ehren, aber eine App, die für ein bestimmtes System optimiert ist, leistet doch einiges mehr.

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Nebuk
09.07.2017
Zum Beispiel?

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gucky62
09.07.2017
Naja kann man auch anders sehen. Gerade die Windows Welt dürfte um einiges grösser sein, den dazu kann man auch diverse Notebooks, Tablets, usw. zählen, für die auch entsprechende Apps sinnvoll wären. Linux ist im Mobile Bereich leider doch etwas sehr selten. Notebooks ja, Tablets kaum, Mobile Phone fast gar nicht (Wenn man Android nicht dazu zählt) Hier verschlafen einige Anbieter die Entwicklung etwas. Grundsätzlich ist aber eine OS unabhängige Lösung für solche Apps immer zu bevorzugen. Gruss Daniel

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Klaus Zellweger
09.07.2017
Zum Beispiel? Allein schon die Möglichkeit, eine App auch ohne Internet zu nutzen. Auf der Strecke, die ich mit dem Zug fahre, rutsche ich immer wieder in Löcher ohne Internet-Empfang. Es versteht sich von selbst, dass der Zugbegleiter just in diesen Löchern meinen Swisspass sehen will. :eek: Dann kämen mir noch spontan Push-Meldungen, Wallet-Integration (iOS) oder Verknüpfungen mit anderen Apps auf dem Smartphone in den Sinn. Schliesslich sind für den Swisspass ja grosse Dinge geplant. Aber es braucht keinen universellen Aufbau in HTML5, wenn mit zwei Apps praktisch der gesamte Markt abgedeckt wird. Und der verschwindend kleine Rest kann immer noch das rote Kärtchen zücken – das ist ja (noch) keine Schande. ;)

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Klaus Zellweger
09.07.2017
Naja kann man auch anders sehen. Gerade die Windows Welt dürfte um einiges grösser sein, den dazu kann man auch diverse Notebooks, Tablets, usw. zählen, für die auch entsprechende Apps sinnvoll wären. Aber wo wäre der SwissPass sinnvoll, abgesehen vom Smartphone? Dort ist er bestens aufgehoben, andere Geräteklassen sind IMHO irrelevant. Ein ähnliches Beispiel: Ich bezahle täglich mit Apple Pay – entweder mit dem iPhone oder der Apple Watch. Ich habe jedoch noch keine einzige Transaktion am iPad oder Mac beglichen, obwohl Apple Pay dort ebenfalls unterstützt wird. Denn genau wie der SwissPass kann diese Einrichtung nur am Smartphone ihre volle Wirkung entfalten. Dass jemand den Swisspass auf seinem Notebook statt auf seinem Smartphone vorzeigt, kann ich mir deshalb nur schwer vorstellen.

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POGO 1104
10.07.2017
Ich weiss nicht, was da neu sein soll. Mein Halbtax (=Swisspass) ist schon seit mehreren Monaten in der SBB App hinterlegt und ich muss drum zum Glück diese Plastikkarte nicht mehr bei mir haben. Bin froh um jede Plastikkarte weniger im Portemonnaie....

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Masche
09.07.2018
Ich weiss nicht, was da neu sein soll. Mein Halbtax (=Swisspass) ist schon seit mehreren Monaten in der SBB App hinterlegt und ich muss drum zum Glück diese Plastikkarte nicht mehr bei mir haben. Bin froh um jede Plastikkarte weniger im Portemonnaie.... Das funktioniert nur mit dem Halbtax und nicht mit dem GA. Mit dem Halbtax aber auch nur, wenn man das dazugehörige Billett mit der App bezieht. Da aber die SBB es immer noch nicht fertig gebracht hat, dass man mit REKA-Geld bezahlen kann, löse ich meine Billette immer noch am Automaten (dort geht es merkwürdigerweise mit der REKA-Karte problemlos). Dann braucht man auch weiterhin die Swisspass-Karte. Es soll aber irgendwann in diesem Jahr möglich sein, den Swisspass in der App so zu hinterlegen, dass man ihn auch wirklich nicht mehr braucht. So wurde diese Funktion vor ein paar Tagen in der aktuellen Version der Preview App integriert. Das hat aber nur halbwegs funktioniert. Zuerst hat es zwar beim iPhone funktioniert, nicht aber beim iPad. Seit heute funktioniert es auch beim iPhone nicht mehr. Es gibt daher schon mehrere Rückmeldungen von Benutzern, welche der neuen Funktion vertraut haben und nun gebüsst wurden, weil sie bei der Kontrolle keinen gültigen Swisspass vorweisen konnten. Das nenne ich wieder Mal eine Glanzleistung der SBB!