News 16.05.2018, 09:53 Uhr

1,3 Milliarden Fake-Profile bei Facebook entdeckt

In den letzten beiden Quartalen hat Facebook rund 1,3 Milliarden Fake-Profile aus seinem Netzwerk entfernt. Mehr als ein Drittel aller existierenden Konten.
Bei insgesamt rund 2,2 Milliarden aktiven Nutzern hat Facebook allein in den zwei vergangenen Quartalen fast 1,3 Milliarden gefälschte Profile gelöscht. Über 98 Prozent davon seien abgefangen worden, noch bevor andere Nutzer sie gesehen hätten, wie das Online-Netzwerk am Dienstag mitteilte. Facebook legte erstmals ausführlichere Zahlen zu Massnahmen für die Durchsetzung seiner Nutzungsregeln vor.
Demnach wurden im vergangenen Quartal fast 1,8 Millionen Inhalte als Terror-Propaganda gelöscht – nach 1,1 Millionen im letzten Vierteljahr 2017. Der Anstieg gehe vor allem auf Verbesserungen bei der automatischen Suchtechnologie zurück – in den vergangenen Monaten seien auch weitere Inhalte aus dem Vorquartal herausgesiebt worden, hiess es.

Facebooks Verständnis von Inhalten

Dabei kann unterschiedlich sein, was Facebook als Inhalt versteht. So wird ein Facebook-Eintrag mit einem Text und vier Fotos zunächst einmal als fünf Inhalte gezählt. Wenn zum Beispiel drei der Bilder entfernt werden, sind das drei gelöschte Inhalte. Wird aber der Facebook-Eintrag komplett entfernt, taucht er in der Statistik als nur ein gelöschter Inhalt auf.
Auf dieser Basis wurden im vergangenen Quartal rund 2,5 Millionen Inhalte als Hassrede gelöscht, Facebook selbst habe 38 Prozent davon entdeckt. Im Vierteljahr davor seien es 1,6 Millionen Inhalte gewesen, das Online-Netzwerk habe knapp 23,6 Prozent davon erkannt, bevor Facebook-Nutzer sie melden konnten. Auch hier gehe der Anstieg also zu grossen Teilen auf Fortschritte bei Facebooks Suchtechnologie zurück. Im Fall von Hassrede würden die Lösch-Entscheidungen aber noch stets von Menschen getroffen, um den Kontext zu berücksichtigen.



Kommentare
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karnickel
21.05.2018
Facebook funktioniert von Grund auf so, dass ein Konto immer einer Person gehören muss - juristisch exakt eine "natürliche Person". Dazu gehört auch der Klarnamenzwang. Wenn jemand für eine Organisation eine Page bei FB einrichten möchte, muss sie/er das eigentlich von einem solchen Konto aus verwalten. Es liegt in der Natur des Menschen, FB und anderen Datenstaubsaugern grundsätzlich zu misstrauen. So legen sich etliche Leute mehrere Konten natürlicher Personen an, um von da aus Firmen und Vereine zu "steuern", ohne FB gleich die gesamten Zusammenhänge frei Haus zu liefern. So verstanden ist nun natürlich klar, dass Facebook solche "Fake Accounts" eher nicht möchte, untergraben sie ja deren Geschäftsmodell und auch jenes ihrer zugewandten, wie bspw. einer "Cambridge Analytica". Also wird alle halbe Jahre oder so ein Blick in die Roboter bei FB geworfen um zu sehen, wie viele unstimmige Konten sich dort so angesammelt haben. Medienwirksam wird dann die Summe in einen Artikel gepackt, diese Zahl mit ihren vielen Nullen veröffentlicht. Wohlwissend, dass in der Schreibzeit wohl bereits tausende wieder angelegt geworden sein würden. Früher war es notwendig, für jedes Konto eine abweichende E-Mail-Adresse mitzuteilen. Dies in der Überlegung, der Welt würden die Adressen bald ausgehen. Heute sind es Telefonnummern, was kommt als nächstes?