Tipps & Tricks 03.10.2022, 11:22 Uhr

Ihr eigener Podcast: Alles, was Sie wissen müssen

Podcasts erfreuen sich sehr grosser Beliebtheit. Die digitalen Audiosendungen vermitteln Wissen und Unterhaltung, lassen sich überall bequem anhören und ganz einfach selbst produzieren. Wir zeigen, wie Sie Ihren eigenen Podcast auf die Beine stellen.
Podcasts sind komfortabel: Sie lassen sich auf praktisch jedem Gerät anhören und nehmen die Augen nicht in Anspruch. Kein Wunder, sind Podcasts besonders beliebte Begleiter während der Arbeit oder unterwegs. Für die Macher sind Podcasts ein relativ pflegeleichtes Medium, das weder die sprachliche Präzision von Text noch die aufwendige Produktion von Videos benötigt. Dank einfacher Hosting-Optionen und geringer technischer Voraussetzungen sind Podcasts eine dankbare Plattform für alle.
In diesem Artikel befassen wir uns grösstenteils mit den technischen Aspekten von Podcasts. Das heisst: aufnehmen, produzieren und veröffentlichen. Um das Erstellen des Inhalts kümmern Sie sich selbst, denn da sind Ihnen fast keine Grenzen gesetzt.
Tipp: Auch auf pctipp.ch finden Sie spannende Podcasts. Regelmässig werden diese hier veröffentlicht.

Aufnehmen

Der wichtigste Schritt beim Erstellen eines Podcasts ist die Aufnahme. Und die Aufnahme ist zum grössten Teil Sache des Mikrofons. Ein qualitativ gutes Mikrofon ist die beste Investition in einen starken Podcast. Natürlich ist es kein Ersatz für gute Inhalte, aber ein schlecht klingender Podcast hält auf Dauer nur wenige Hörer. Eine Ausnahme ist ein Podcast, bei dem sich die Teilnehmer nicht im selben Raum befinden. Zeichnen Sie einen Podcast zum Beispiel über einen Dienst wie Skype oder Discord auf, ist die Wahl des Mikrofons nicht besonders wichtig. Der Qualitätsverlust über die Sprach-Applikation ist dafür zu gross.
Mikrofone
Bild 1: Mikrofone wie das Audio-Technica AT2035 sind für Stimmaufnahmen besonders geeignet
Quelle: Hersteller
Grundsätzlich können Sie mit jedem beliebigen Mikrofon einen Podcast aufnehmen. So auch mit Ihrem Smartphone oder dem eingebauten Mikrofon eines Laptops. Falls Sie aber nicht wie ein mitgeschnittener Handy-Anruf klingen möchten, benötigen Sie etwas Besseres. Glücklicherweise sind solide Mikrofone nicht allzu teuer. Bereits ab ungefähr 50 Franken erhalten Sie gute USB-Mikrofone, die für einen einfachen Podcast ausreichen. Für eine noch bessere Soundqualität empfiehlt sich ein Mikrofon mit XLR-Anschluss, Bild 1. Diesen analogen Anschluss verbinden Sie mit einem USB-Audio-Interface, das wiederum an den Computer angeschlossen wird, Bild 2. Das separate Audio-Interface ist in der Regel deutlich besser als der Analog-Digital-Wandler, der in einem USB-Mikrofon eingebaut ist. Achten Sie bei einem solchen Setup auch darauf, dass das Audio-Interface genügend Anschlüsse für alle benötigten Mikrofone hat.
Bild 2: Ein Audio-Interface wie das Focusrite Scarlett 2i2 wandelt analoge Schallwellen in digitale Daten um
Quelle: Hersteller
Die meisten Podcasts verwenden sogenannte Broadcast-Mikrofone. Dabei handelt es sich um Mikrofone, die speziell für gesprochene Sprache gebaut wurden. Beispiele dafür sind das Audio-Technica AT2035 oder das Rode NT1. Weniger üblich, aber auch brauchbar sind Gesangsmikrofone oder Lavaliermikrofone. Gerade Letztere sind praktisch, da sie oftmals direkt per 3,5-mm-Audiostecker angeschlossen werden können.
In der Regel benutzt jeder Podcast-Teilnehmer ein separates Mikrofon. Ist das Budget knapp bemessen, können Sie auch mehrere Personen mit einem Mikrofon aufnehmen. Das führt jedoch zu einigen Problemen: Zunächst wird der Klang des Raumes stärker aufgenommen, es sei denn, die Sprecher kommen sich am Mikrofon sehr nahe. Weiter müssen alle Sprecher einen ähnlichen Abstand zum Mikrofon haben oder lauter oder leiser sprechen, was für ein lockeres Gespräch nicht gerade förderlich ist. Denn in der Postproduktion lassen sich Lautstärkedifferenzen nur mühsam korrigieren.
Weitere Hardware
Je nachdem, für welches Setup Sie sich entscheiden, benötigen Sie ausser dem Mikrofon noch weitere Hardware. Bereits erwähnt haben wir das Audio-Interface. Dieses brauchen Sie, wenn Sie ein analoges Mikrofon an einen PC anschliessen möchten. Der Hauptzweck des Interfaces ist es, die analogen Schallwellen des Mikrofons in digitale Informationen für den PC umzuwandeln. Ein USB-Mikrofon hat ein rudimentäres Audio-Interface eingebaut.
Bild 3: Für ein besonders portables Setup können Sie einen Audiorekorder verwenden
Quelle: Hersteller
Zuletzt braucht es noch ein Gerät, das diese digitalen Informationen verarbeitet. In den meisten Fällen ist das ein Computer wie ein PC oder Laptop. Aber auch Smartphones und Tablets können verwendet werden, sofern die nötigen Anschlüsse vorhanden sind. Eine ultramobile Variante ist ein Feldrekorder wie der Zoom H5, Bild 3. Diese ca. 220 Franken teuren Rekorder sind speziell für Audioaufnahmen gebaut und so kompakt wie ein Game Boy. Bessere Modelle verfügen sogar über mehrere XLR-Anschlüsse für hochwertige Mikrofone.
Software
Falls Sie mit einem PC aufnehmen, benötigen Sie eine Software. Am besten nehmen Sie in der gleichen Software auf, mit der Sie später den Podcast bearbeiten möchten. Das vereinfacht den Prozess ungemein. Kostenlose Optionen für Windows oder Mac sind Audacity auf audacity.de , Bild 4, oder das exzellente Garage Band von Apple (apple.com/chde/mac/garageband, nur Mac).
Bild 4: Audacity ist eine einfache und kostenlose Audio-Software und reicht für die meisten Anwendungsgebiete aus
Quelle: PCtipp.ch
Für professionellere Anwendungen gibt es Software wie Adobe Audition (adobe.ch) oder die bekannte Audioapplikation Pro Tools (avid.com/pro-tools). Letztere ist mittlerweile sogar in einer kostenlosen Version verfügbar, die für Podcasts durchaus eine valable Option ist. Diese Software ist zwar etwas umfangreicher (sprich komplizierter) als zum Beispiel Audacity, bietet dafür unerreichte Vielseitigkeit. Und wer die Lernkurve in Pro Tools meistert, kann dafür den aktuellen Studiostandard der Musikindustrie bedienen, was auch ganz nett ist.
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Kommentare
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Florian Bodoky
12.11.2019
Sali Bebbi Dangge fiir dr Hiiwiis. Scho ergänzt hösch :) Viele Grüsse Florian Bodoky