News 01.03.2010, 08:35 Uhr

Microsoft legt riesiges Botnet lahm

Microsoft ist ein gigantischer Schlag gegen das Waledac-Botnetz gelungen. Die Redmonder konnten einen Grossteil der Kontroll-Server lahmlegen.
Das Waledac-Botnet hat mit einem Schlag einen Grossteil seiner Server verloren, die mehrere Zehntausend Zombie-PCs steuerten. Diese nutzten die Kriminellen hinter dem Botnet grösstenteils, um Spam zu verschicken. Laut Microsoft hat Waledac pro Tag teilweise bis zu 1,5 Milliarden unerwünschte Werbenachrichten verschickt.
Die Redmonder konnten die Kontroll-Server mithilfe einer einstweiligen Verfügung lahmlegen. Das Gericht sorgte dafür, dass die Verbindung von 277 Internetdomains gekappt wurde. Diese wurden nachweislich von den Hintermännern von Waledac genutzt, um den infizierten Bot-PCs Befehle zu erteilen. Laut Microsoft wurden die verschiedenen Domains so schnell vom Netz genommen, dass die Verbindung zwischen den Bots und den Kontroll-Servern unterbrochen – das Netzwerk wurde so effektiv lahmgelegt.
Allerdings bedeutet das nicht, dass Waledac für immer verschwindet. Die Zombie-Rechner sind noch immer mit der Malware infiziert. Ausserdem ist Waledac nicht das grösste Problem im Spam-Bereich. Die Anti-Spam-Anbieter Postini und Spamhaus geben beide an, dass die Spam-Anzahl nicht signifikant zurückgegangen sei. Ein deutlich grösseres Problem als Waledac ist das Zeus-Botnet, so Richard Cox von Spamhaus.
Dennoch ist die Microsoft-Aktion alles andere als ein Fehlschlag. Immerhin wurde die Kommunikation von Waledac effektiv lahmgelegt. Nun liegt es allerdings an den Nutzern, dass diese ihre PCs von der Malware säubern. Microsoft hat die passenden Routinen dafür bereits in das Malicious Software Removal Tool integriert.



Kommentare
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dhbb
01.03.2010
Das finde ich auch eine gute Sache. Wird aber leider nicht sehr lange gehen bis die wieder in vollem Umfange spammen... :mad:

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X5-599
01.03.2010
Nicht wenn sie jetzt schnellstmöglich auf den befallenen Rechnern ein Removal Tool drauf knallen. Aber so dumm wie einige sind haben sie ja die automatischen Updates deaktiviert dass MS gar keine chance hätte dies durch zu führen. Und solange es noch immer Leute gibt die meinen sie bräuchten weder Firewall noch Virenscanner und sie hätten ja eh nichts auf ihrem Rechner, solange wird es solche Botnetze auch immer noch geben.

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dhbb
01.03.2010
Wir könnten ja eine Initiative starten und anschliessend, wenn das Obligatorium besteht, Internetführerscheine anbieten. :D Wer unsere Anforderungen und Tests nicht besteht darf nicht ins Netz... :p Und dann machen wir gleich weiter, denn Kinder darf ja auch jeder zeugen, egal wie matt man in der Birne ist. :(

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Tuxone
01.03.2010
Schade. Statt die Server hätte man lieber die Bots vom Netz trennen sollen. Das hätte mir gefallen. So ist's nur ein Jammerlappenwisch.

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Gaby Salvisberg
01.03.2010
So etwas erwartet man eigentlich von Linux-Gurus :P Aber vielleicht ist so eine Aufgabe auch für solche Gurus zu viel oder Unmöglich. Wie? Sollen jetzt "Linux-Gurus" anfangen, Windows-Botnetze zu zerlegen? Ausserdem werden die gebotteten Kisten sicher bald vom nächsten Meister übernommen. Gruss Gaby

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Adriano
01.03.2010
Wie? Sollen jetzt "Linux-Gurus" anfangen, Windows-Botnetze zu zerlegen? Ausserdem werden die gebotteten Kisten sicher bald vom nächsten Meister übernommen. Gruss Gaby Ach ja stimmt... Linux braucht man ja, um Bot-Netze aufzubauen, damit die Hacker dann Windows angreifen können! Hab ich ganz vergessen ;) Ich weiss nicht, wie das Netz aufgebaut war, und weiss nicht auf welchem Niveau sie es ausgeführt haben. Aber es war möglicherweise nicht auf Windows-Ebene, da solche Bot-PC ja keine Patch von Microsoft mehr abrufen (das nützen Hackers aus). Der letzter Update von Microsoft, hilft möglicherweise nur, dass der Bot sich nicht mehr installieren lässt, aber all diese Zombie-PCs können nicht via Updates geflickt werden. Oder?

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cobradora
01.03.2010
Nicht wenn sie jetzt schnellstmöglich auf den befallenen Rechnern ein Removal Tool drauf knallen. Aber so dumm wie einige sind haben sie ja die automatischen Updates deaktiviert dass MS gar keine chance hätte dies durch zu führen. Und solange es noch immer Leute gibt die meinen sie bräuchten weder Firewall noch Virenscanner und sie hätten ja eh nichts auf ihrem Rechner, solange wird es solche Botnetze auch immer noch geben. ja genau und immer schön mit Adminrechten aktiv. Dann noch mit Rechnern wo über 2 Jahre nie neu aufgesetzt wurden und sicher schon in den RAM alles integriert haben an Crimeware. Dann noch mit USB Festplatten, wo die Rootkitts sich immer wieder frisch integrieren, auf ein anderes System usw.

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killer_91
01.03.2010
Ich denke das grösste Problem ist die Fehlkonfiguration eines Windows Betriebssystems (gut ich denke das kommt auch bei Linux und MacOS vor). Für solche Gründe gibt es das Update. Da aber viele das automatische Update ausgeschaltet haben, den Firewall ebenso und vielleicht noch nicht ein mal einen Antivirus installieren, so erstaunt es wenig wie diese Rechner schnell angreifbar sind. Ich glaube das Microsoft in letzter Zeit sowiso viel mehr solche "Entfernungstools" in die Updates einfliessen lässt. Das ist zwar gut bringt aber nichts bei nicht aktualisierten PC's.

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Bonanza
01.03.2010
Solche Aktionen, zeigen wie gut die Microsoft-Techniker sind :) So etwas erwartet man eigentlich von Linux-Gurus :P Aber vielleicht ist so eine Aufgabe auch für solche Gurus zu viel oder Unmöglich. LOL. Es waren genau nicht die Techniker, sondern die Juristen, welche das Botnetz abschalteten. Jurisprudenz ist ein Gebiet, in welchem MS traditionell stark ist. Für die "Linuxgurus" ist das wohl tatsächlich unmöglich :)

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Google
01.03.2010
LOL. Es waren genau nicht die Techniker, sondern die Juristen, welche das Botnetz abschalteten. Jurisprudenz ist ein Gebiet, in welchem MS traditionell stark ist. Für die "Linuxgurus" ist das wohl tatsächlich unmöglich :) Seh ich auch so, mit Technik hat das abschalten von Domains nicht soo viel zu tun. Das ist eine rein juristische Sache. Auch wenn es vielleicht langfristig nur wenig bringt, finde ich es gut von MS sich nicht nur auf Technischer Ebene den Kriminellen zu stellen.