News 21.01.2013, 13:59 Uhr

Facebook hat ein Speicherproblem

Bei Facebook müssen Hunderte von Milliarden Fotos online jederzeit abrufbar sein. Die gegenwärtigen Speichermedien verbrauchen entweder zu viel Strom oder sind zu teuer.
Jay Parikh, Vizepräsident der Infrastrukturabteilung von Facebook, hat laut einer Meldung von Wired die Hardware-Hersteller aufgefordert, extra für Facebook einen neuen Speichertyp zu erfinden. Und es ist gut möglich, dass er bekommt, was er will.
Der Hintergrund: Auf Facebook werden Unmengen an Daten gespeichert. 350 Millionen Fotos sollen jeden Tag neu hochgeladen werden. Im Lauf der Jahre sammeln sich so Milliarden oder Billionen von Fotos an, die jederzeit verfügbar sein müssen. Die ausfallsicheren Server müssen immer laufen, und das braucht sehr viel Strom. Dieses Problem haben natürlich auch andere speicherintensive Onlineangebote wie YouTube, Cloud- oder E-Mail-Dienste (siehe dazu auch: Cloud verbraucht mehr Strom als die Schweiz und verkehrte Stromwelt in Serverfarmen).
Magnetbänder sind für Live-Dienste viel zu langsam; Flash-Speicher wäre perfekt, ist aber bei diesen Datenmengen viel zu teuer. Heute setzt Facebook immer noch voll auf Festplatten, trotz des Stromverbrauchs.
Es gebe zu wenig Auswahl bei den Speichertypen, findet Jay Parikh von Facebook. Denn Festplatten und Flash-Speicher sind immer so konzipiert, dass sie eine möglichst grosse Zahl an Lese- und Schreibvorgängen überstehen, ohne kaputt zu gehen. Das ist aber nicht nötig bei alten Facebook-Fotos, die nur ganz selten aufgerufen werden, dann aber sofort verfügbar sein sollten. Gewünscht wäre eine Art Flash-Speicher, der nur wenig Schreibvorgänge überleben muss, dafür viel günstiger ist. Da Facebook solche Speicher in grosser Zahl kaufen würde, könnte es tatsächlich sein, dass Hersteller versuchen, den Wunsch zu erfüllen.

Autor(in) David Lee



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