News 13.03.2012, 10:20 Uhr

YouTube und Facebook am gefährlichsten

Der Sicherheitsspezialist Kaspersky hat Statistiken zu Internetbedrohungen für das vergangene Jahr veröffentlicht. Zu den gefährlichsten Webseiten zählen YouTube und Facebook, bei den Betriebssystemen ist Windows XP am anfälligsten.
Auf welchen Internetseiten lauert am meisten Gefahr? Dieser und anderen Fragen ist der Sicherheitsanbieter Kaspersky im Rahmen seines Jahresberichts Kaspersky Lab Security Bulletin nachgegangen. Resultat: Am gefährlichsten sind Videoportale wie YouTube. Denn 31 Prozent aller manipulierten Links werden auf solchen Portalen gepostet. Erwartungsgemäss lauern auch auf sozialen Netzwerken wie Facebook haufenweise Fallen: 21 Prozent aller von Kaspersky registrierten manipulierten Links wurden dort gefunden.
Doch auch eine ganz normale Websuche via Google und Co. birgt Risiken: 22 Prozent der schädlichen Links werden über manipulierte Suchergebnisse eingeschleust. Fast schon harmlos wirken im Vergleich Webseiten mit nicht jugendfreien Inhalten: Immerhin 14 Prozent aller gefährlichen Links wurden auf Pornoseiten gefunden.
Windows XP und Adobe Reader am anfälligsten
Interessantes offenbart auch der Blick auf Programme und Betriebssystemversionen, die besonders anfällig für Angriffe sind. Insbesondere Anwender von Windows XP sollten sich langsam Gedanken machen, ob ein Update auf Windows 7 nicht doch an der Zeit wäre. 63 Prozent aller von Kaspersky registrierten Angriffe zielten nämlich auf XP-Systeme ab. Windows 7 musste fast 30 Prozent aller Angriffe einstecken, während das verschmähte Windows Vista nur für 7 Prozent der Angriffe als Zielscheibe herhalten musste – was natürlich auch mit dem tiefen Marktanteil zusammenhängt.
Schaut man sich an, welche Anwendungen besonders empfänglich für Schadprogramme aus dem Internet (sogenannte Web-Exploits sind die häufigste Infektionsmethode im Web) sind, spielen die üblichen Verdächtigen vorne mit: Der Adobe Reader ist für 35 Prozent aller erfolgreichen Exploits verantwortlich. Immerhin 25 Prozent der Angriffe werden via Sicherheitslücken in der Java-Laufzeitumgebung durchgeführt – das ist laut Kaspersky ein erheblicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Während 11 Prozent der Exploits Lücken in Windows ausnutzten, erschien mit 4 Prozent erstmals auch das mobile Betriebssystem Android unter den anfälligsten Software-Systemen. Der vielgescholtene Flash Player von Adobe musste derweil nur für 1 Prozent der Exploits herhalten.
Zunahme der Angriffe verlangsamt
Insgesamt stieg die Anzahl der via Browser erfolgten Attacken, die Kaspersky mit seinen Sicherheitslösungen abfangen konnte, von rund 580 Millionen im Vorjahr auf rund 946 Millionen. Das ist zwar ein Anstieg von über 60 Prozent, laut Kaspersky aber deutlich unter den Wachstumsraten vergangener Jahre. Dies erklärt der Sicherheitsspezialist mit der Tatsache, dass die Cyberkriminellen im vergangenen Jahr keine prinzipiell neuen Methoden für Angriffe auf Computer genutzt hätten. Für die kommenden Jahre erwartet Kaspersky eine weitere Stabilisierung der Angriffe.



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