News 02.11.2004, 08:45 Uhr

Die US-Wahlen im Internet: Wissenswertes und Witziges

In der Nacht auf Mittwoch wird in den USA der neue Präsident gewählt. Im Web informieren zahlreiche Seiten über die Kandidaten und die Wahlen. Der PCtipp hat die wichtigsten Websites aus den Tiefen des Internets gefischt und dabei auch ein paar satirische Schmankerl entdeckt.
Im digitalen Zeitalter ist es selbstverständlich, dass sich jeder Präsidentschaftskandidat auf einer eigenen Webseite präsentiert. Neben den Favoriten George W. Bush [1] für die Republikaner [2] und John F. Kerry [3] für die Demokraten [4] ist auch der unabhängige Ralph Nader [5] im Internet vertreten. Letzteres dürfte vor allem Kerrys Partei ärgern: Sie wirft dem früheren Konsumentenanwalt vor, bei den Wahlen 2000 dem demokratischen Kandidaten Al Gore wichtige Stimmen weggeschnappt zu haben - ob auch dieses Mal, wird die Nacht auf Mittwoch weisen.
Die Website von George W. Bush kann übrigens nur mit einem Trick besucht werden. Kürzlich sperrten die Techniker des US-Präsidenten seine Webseite für alle Länder ausser Kanada und die USA. Sie begründeten den Schritt mit Sicherheitsmassnahmen. Anscheinend gibt es in den Vereinigten Staaten keine Cracker und Hacker. Dennoch, die Sperrung macht nur wenig Sinn. Sie kann über so genannte Proxy-Server [6] vom Ausland aus leicht umgangen werden. So etwa auch über die englischsprachige Seite des Anonymisierungsdienstes Anonymization [7].
Weniger Propaganda als die Homepages der Kandidaten findet sich auf unabhängigen Analyse- und News-Seiten. So bietet etwa NZZ Online ein umfangreiches Dossier mit zahlreichen Artikeln rund um den US-Wahlkampf [8]. Ausserdem wird die Internetausgabe der Neuen Zürcher Zeitung rund um die Uhr über das grosse Ereignis berichten. Gleiches gilt übrigens auch für Tagesanzeiger.ch [9]. Wer des Englischen mächtig ist, kann auch auf CNN.com den Showdown zwischen Bush und Kerry mitverfolgen [10]. Der etablierte News-Sender informiert darüber hinaus sehr umfangreich über die Kandidaten und Wahlhintergründe. Statistikliebhaber werden an PollingReport.com ihre Freude haben [11]. Auf ihr finden sich aktuelle Umfrageergebnisse verschiedener Marktforschungsinstitute zu den Wahlchancen der Kandidaten.
Nicht immer leicht zu verstehen, ist der traditionelle Ablauf der langwierigen Wahlkampagnen, des Wahltages und der Amtseinführung. Hier hilft die Website "Race fort the White House" der George Washington University weiter [12]. Sie klärt über alle wichtigen Stationen einer US-Wahl auf. Dazu passend kann man sich auf der Homepage des American Museum of the Moving Image die Werbekampagnen der Kandidaten nochmals in Bild und Ton zu Gemüte führen [13]. Das ist aber nicht alles, was die wirklich interessante Seite bietet: Sie wartet zusätzlich mit den Wahlvideos aller Präsidentschaftskandidaten seit 1952 auf - nicht nur eine Fundgrube für Historiker.
Trotz der Ernsthaftigkeit der Lage, manchmal muss man das ganze Tamtam um das "Amt des mächtigsten Mannes der Welt" auch mit ein wenig Humor sehen. Dabei helfen die zahlreichen Satireseiten weiter, die sich über die Politik und Eigenheiten der Kandidaten lustig machen. Bereits Kultstatus hat die Homepage JibJab [14]. Sie zieht in dem Musik-Cartoon "This Land" Bush und Kerry gehörig durch den Kakao.
Nicht minder satirisch sind das Online-Spiel "Whack a Bush" [15], in dem die Natur vor Bushs leidiger Umweltpolitik gerettet werden muss oder das Game "Kerrypoly" [16], das den Reichtum des Ketchup-Millionärinnen-Gatten aufs Korn nimmt. Wer lieber selbst den Ausgang des Wahlkampfs in die Hände nehmen möchte, sollte einen Blick auf die Online-Spiele "Presidential Knockout" [17] und "Hip-Hop Debate" [18] werfen. Hier gilt es, seinem Favoriten in einem Boxkampf zum Sieg zu verhelfen oder das Tanzkönnen von Bush und Kerry zu bewerten. Wer noch nicht genug hat: Auf Miniclip.com gibt es weitere witzige Games, um die Zeit bis zum Wahlausgang zu überbrücken [19].



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