News 22.06.2012, 09:11 Uhr

Google will bedrohte Sprachen retten

Der Internetriese engagiert sich für das Projekt «Endangered Languages», das helfen soll, vom Aussterben bedrohte Sprachen dieser Welt zu dokumentieren.
Einmal mehr zeigt Google, dass man sich auch kulturell engagiert. Der Internetriese hat geholfen, das Projekt «Endangered Languages» (gefährdete Sprachen) ins Leben zu rufen. Auf einer Webseite sollen vom Aussterben bedrohte Sprachen dokumentiert und so für die Nachwelt festgehalten werden. Denn, so steht auf der Projektseite geschrieben, mit jeder Sprache, die verschwindet, geht eine einzigartige Sichtweise auf die Welt verloren; ein kulturelles Erbe und das Zeugnis von Jahrhunderten des Lebens.
Und die Sprachen dieser Welt verschwinden schneller als je zuvor: Etwa die Hälfte der ungefähr 7000 auf der Erde gesprochenen Sprachen ist vom Aussterben bedroht. Um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten oder die schwindende Sprachenvielfalt zumindest für die Nachwelt festzuhalten, sollen möglichst viele bedrohte Sprachen auf der Webseite des Endangered Language Projects dokumentiert werden. Dabei kann jeder seinen Teil dazu beitragen, indem er etwa selbst Ton- oder Videodokumente in einer gefährdeten Sprache sowie Anleitungen und Lehrmittel hochlädt.
Auch Schweizer Sprachen sind bedroht
Zu den bedrohten Sprachen, die bereits auf Endangered Languages erfasst wurden, gehören übrigens auch zwei Schweizer Sprachen: Rätoromanisch, das 1986 noch von etwa 65'000 Menschen als Muttersprache angegeben wurde, sowie die Schweizerisch-Italienische Gebärdensprache.
Jetzt, wo das Projekt aufgegleist ist, will sich Google aus der Projektleitung zurückziehen und die Führung Fachkundigen überlassen. So sollen sich in Zukunft das «First Peoples' Cultural Council» (FPCC) und das Institut für Sprachinformation und Technologie der Eastern Michigan University um Endangered Languages kümmern. Weiter ist auch die «Alliance for Linguistic Diversity» (Allianz für sprachliche Vielfalt», die im Rahmen des Projekts ins Leben gerufen wurde, ein wichtiger Stützpfeiler im Kampf gegen den Sprachenschwund.
Video «Introducing the Endangered Languages Project» (Quelle: Google):



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