News 03.08.2009, 08:04 Uhr

Windows 7E ist tot

Wie Microsoft mitteilt, wird Windows 7 auch in Europa mit dem Internet Explorer ausgeliefert. Dafür gibts für alle Nutzer ein Pop-up-Fenster, um den Browser der Wahl zu installieren.
Microsoft begräbt die Pläne, Windows 7 in Europa ohne Browser auszuliefern. Damit ist das sogenannte Windows 7E gestorben. Der Entscheid, weltweit dieselbe Version auf den Markt zu bringen, sei auch aufgrund von Feedbacks von Herstellern und Business-Partnern gefallen, schreibt Microsoft-Anwalt Dave Heiner im offiziellen Blog.
Stattdessen wollen die Redmonder den eigenen Internet Explorer auf jedem Windows-7-PC vorinstallieren. Nach dem ersten Start erscheint gemäss Microsoft-Plänen bei jedem Anwender ein Pop-up-Fenster, das neben dem Internet Explorer den Firefox, Google Chrome, Opera und Safari zum Download anbietet. Es soll darüber hinaus möglich sein, den Lieblingsbrowser als Standard festzulegen und nicht gewünschte Surfboliden zu deaktivieren.
Noch hat die EU-Kommission diesem Vorhaben noch nicht zugestimmt. Microsoft hofft aber darauf, dass dies baldmöglichst geschieht. Sollte die Kommission den Vorschlag ablehnen, müssten verschiedene Optionen geprüft werden. Eine Rückkehr zu Windows 7E sei ebenfalls eine Möglichkeit, so Heiner.
Sobald die Zustimmung erfolgt, will Microsoft das Pop-up-Fenster nicht nur auf neuen Windows-7-Maschinen erscheinen lassen. Jeder XP- und Vista-Nutzer, der den Internet Explorer als Standardbrowser definiert hat, soll den sogenannten Ballot-Screen sehen und den gewünschten Browser herunterladen können.

Autor(in) Reto Vogt



Kommentare
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maedi100
03.08.2009
kann jemand die URL auf dem Printscreen entziffern?

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Masche
03.08.2009
Ich als Nichtanwalt finde das ein Windows 7 mit vorinstalliertem IE welcher beim ersten Start auf Alternativen hinweist und diese wahrscheinlich zum Download und Installation anbietet, nicht der geforderten Massnahme der EU, welche sich auf Art 82 beruft, genügt. Als auch Nichtjurist sehe ich keinen Verstoss gegen den Artikel 82: Mit dem Gemeinsamen Markt unvereinbar und verboten ist die mißbräuchliche Ausnutzung einer beherrschenden Stellung auf dem Gemeinsamen Markt oder auf einem wesentlichen Teil desselben durch ein oder mehrere Unternehmen, soweit dies dazu führen kann, den Handel zwischen Mitgliedstaaten zu beeinträchtigen. Dieser Mißbrauch kann insbesondere in folgendem bestehen: a) der unmittelbaren oder mittelbaren Erzwingung von unangemessenen Einkaufs- oder Verkaufspreisen oder sonstigen Geschäftsbedingungen; b) der Einschränkung der Erzeugung, des Absatzes oder der technischen Entwicklung zum Schaden der Verbraucher; c) der Anwendung unterschiedlicher Bedingungen bei gleichwertigen Leistungen gegenüber Handelspartnern, wodurch diese im Wettbewerb benachteiligt werden; d) der an den Abschluß von Verträgen geknüpften Bedingung, daß die Vertragspartner zusätzliche Leistungen annehmen, die weder sachlich noch nach Handelsbrauch in Beziehung zum Vertragsgegenstand stehen. Welchen der Punkte a) bis d) siehst Du jetzt noch gefährdet?

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Tuxone
03.08.2009
www.browserballot.eu

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Tuxone
03.08.2009
Als auch Nichtjurist sehe ich keinen Verstoss gegen den Artikel 82: Welchen der Punkte a) bis d) siehst Du jetzt noch gefährdet? In Zusammenhang mit Microsoft a-d. Da kommt in den nächsten Jahren noch einiges dazu. Aber step-by-step. Justicia ist ein träges Ross. Naja Anklagen kann man ja nicht alles. Z.B b). Da könnte Microsoft auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren.

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Masche
03.08.2009
In Zusammenhang mit Microsoft a-d.Ich meinte eigentlich etwas konkreter. Marktbeherrschende Stellung allein ist noch kein Anklagepunkt, nur wenn sie den Handel unrechtmässig beeinträchtigt. Soviel ich mich erinnere, bezog sich die Rüge der EU auf Punkt b). Mit der vorgeschlagenen Lösung ist dieser Punkt hinfällig.

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Tuxone
03.08.2009
Ich meinte eigentlich etwas konkreter. Marktbeherrschende Stellung allein ist noch kein Anklagepunkt, nur wenn sie den Handel unrechtmässig beeinträchtigt. OK. Da der IE wie gesagt bereits vorinstalliert ist und Windows User schneller klicken als John Wayne denn Revolver zieht, findet keine bewusste Browserwahl statt. Jetzt könnte man sagen das Microsoft da ja nichts dafür kann. Stimmt aber nur begrenzt. Durch penetrante Fehlprogrammierungen und jahrelangem überfluten der User mit irgendwelchen kryptischen Fehlermeldungen ist das weiterklicken fester Bestandteil eines normal Windows User.

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Juerg Schwarz
03.08.2009
Langsam ko***t mich dieser scheiss hier wirklich an. Merkt Ihr es denn eigentlich nie? Das ist reines Marketing und der PC-Tipp wird wohl für jede neue Meldung noch bezahlt. Warum könnt ihr alle nicht einfach abwarten? Seid Ihr so geil darauf, im Voraus alles zu wissen? Ihr bekommt den IE zu eurem geliebten Windows bestimmt früh genug.

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leloup
03.08.2009
. eigentlich hat Juerg schon recht - nur - das ganze ist so doof dass ich niemals mein gutes Essen dafür opfern würde.

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Google
03.08.2009
Ihr seid ja alle selbst schuld, wenn ihr das hier lest, 99% der Benutzer merken es dann erst wenn Windows 7 bei ihnen im Haus steht...

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rolosir
03.08.2009
Fehler Tja, jeder macht Fehler. Die einen beim Programmieren von Betriebssystemen, die anderen machen bei ihren dauernden Kritiken bloss Orthographie- und Interpunktionsfehler. Aber Fehler müssen ja sein, da wir alle nicht unfehlbar sind. Nur sind diejenigen der anderen leichter zu kritisieren, als seine eigenen auszumerzen. Microsoft lernt dazu, andere eben nicht. A bon entendeur salut.