News 02.11.2010, 10:04 Uhr

Entwicklerschwund bei OpenOffice

33 Entwickler wenden sich von Oracles freier Büro-Suite OpenOffice ab, dafür aber der frisch gegründeten The Document Foundation zu. Sie werden LibreOffice, das weiterentwickelte OpenOffice, unterstützen.
Gleich 33 Entwickler aus Deutschland haben dem Open-Source-Projekt OpenOffice, das eine kostenlose sowie quelloffene Bürosoftware-Suite und somit eine Alternative zu Microsofts Office bietet, den Rücken gekehrt. Sie werden künftig ihre Programmierkünste in die frisch gegründete The Document Foundation (TDF) einbringen und deren ebenfalls quelloffene Büroapplikationssuite LibreOffice weiterentwickeln.
Für Oracle ist der Verlust gross. Will der derzeitige Eigner von OpenOffice das Produkt weiterbringen, muss er unweigerlich bezahlte Programmierer einstellen, mutmassen Beobachter.
In einem offenen Brief erklären die scheidenden Programmierer, warum sie OpenOffice unter den Fittichen von Oracle nicht weiter unterstützen werden: «Es zeigte sich immer deutlicher, dass aller Zusammenarbeit und dem gemeinsamen Finden von Lösungen manchmal Grenzen gesetzt sind. Diese sind dort, wo sich Ideen zur Weiterentwicklung der Arbeitsplattform, des Designs oder des Marketings nicht mit den Vorstellungen des Hauptsponsors decken oder aber einfach nicht angegangen oder umgesetzt werden können, weil derjenige keine Entscheidung trifft, der dazu in der Lage wäre. Das führte und führt immer wieder zu unnötigen Missverständnissen und Diskussionen. Um diese Grenzen zu durchbrechen, muss sich das Projekt weiterentwickeln und benötigt eine unabhängige Instanz - eine Foundation.»
Oracle hat unterdessen auf die Gründung dieser Stiftung reagiert und will sie nicht unterstützen, sondern OpenOffice wie bisher weiterführen. Das wollen aber die Entwickler nicht. Für sie stelle sich die «Entweder/Oder»-Frage, heisst es im Offenen Brief weiter. Sie würden sich deshalb für LibreOffice und die TDF entscheiden.
Die Programmierer sind derweil keine Einzelkämpfer mehr. Diverse Firmen, darunter Google, Red Hat und Novell, haben ihre Unterstützung für LibreOffice erklärt. IBM hat sich noch nicht entschieden. Die Firma hat ebenfalls Code zum OpenOffice-Projekt beigesteuert und vermarktet mit Lotus Symphony eine eigene Variante der Bürosuite. Steigt auch der Blaue Riese aus, wird Oracle allein auf weiter OpenOffice-Flur dastehen. Eine fragliche Zukunft für das Projekt.
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Jens Stark
Kommentare
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losalamos
02.11.2010
Weiss man schon, ob man,wenn man dann von OpenOffice auf LibreOffice wechseln möchte, bloss ein Update von LibreOffice braucht oder ob man das OpenOffice zuerst löschen und dann das LibreOffice neu ganz herunterladen muss? da die programme dann wohl von zwei unterschiedlichen herstellern kommen an welchen unterschiedliche programmierer arbeiten, fällt ein "update" was ja nur in der eigenen reihe vorkommen würde, eigentlich aus. was will man da auch updaten? man kann auch von linux red hat nicht auf ubuntu updaten und von toyota nicht auf ferrari ;) sind halt völlig unterschiedliche produkte... du kannst auch beides nebeneinander laufen lassen, oder das eine deinstallieren und das andere installieren oder einfach das openoffice weiter benutzen, wie immer du das gerne haben möchtest. das ist ja gar nicht wirklich relevant.
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schmidicom
03.11.2010
Richtig so. Ich finde es gut das die Programmierer von OpenOffice sich von Oracle trennen und das ganze unter neuem Namen weiterführen. Für eine Firma wie Oracle liegt das Hauptinteresse bei solchen Projekten doch allein darin Geld zu verdienen und die Weiterentwicklung der Software ist da dann nur noch Nebensache. Jetzt können die Programmieren die Software wieder in allen Bereichen weiterentwickeln, nicht nur in denen die der Firma dienen.
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iRoniPod
03.11.2010
Ich finde es gut das die Programmierer von OpenOffice sich von Oracle trennen und das ganze unter neuem Namen weiterführen. Für eine Firma wie Oracle liegt das Hauptinteresse bei solchen Projekten doch allein darin Geld zu verdienen und die Weiterentwicklung der Software ist da dann nur noch Nebensache. Jetzt können die Programmieren die Software wieder in allen Bereichen weiterentwickeln, nicht nur in denen die der Firma dienen. Genau so sehe ich das auch :)
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