Kommentar 02.12.2021, 08:15 Uhr

Wieso kann das Briefzentrum nur eine WebStamp pro Sendung erkennen?

Die Post erhöht per 2022 die Briefsendungs-Preise. Nebst unschönem Effekt fürs Portemonnaie ist auch die Verwendung von bereits vorhandenen WebStamps komplizierter geworden.
Noch kostet das Erstellen einer WebStamp für einen A-Post-Standardbrief 1 Franken
(Quelle: Screenshot/PCtipp.ch)
PCtipp-Redaktorin Claudia Maag
Quelle: NMGZ/PCtipp
Die aktuelle Preisstruktur für Briefsendungen, welche diese in A- und B-Post aufteilt, geht zurück auf die 1990er Jahre. Nachdem die Preisstruktur lange unangetastet blieb, erhöht die Schweizerische Post nun per 1. Januar 2022 die Preise (PCtipp berichtete). Ein A-Post-Standardbrief (bis 100 g) kostet künftig statt Fr. 1.– neu Fr. 1.10. Ein B-Post-Standardbrief (bis 100 g) kostet dann statt 85 Rappen neu 90 Rappen. Eigentlich eine moderate Erhöhung. 
Die neue Preisstruktur hat aber unter anderem Auswirkungen auf WebStamps – und die Art und Weise irritiert mich. Mit WebStamp können Sie individuelle Briefmarken nach eigenen Ideen und Vorstellungen online gestalten. Zunächst das Positive: Wer noch dieses Jahr WebStamps erstellt, darf diese auch ab 1. Januar 2022 verwenden. Doch nun kommts: Kundinnen und Kunden müssen den fehlenden Wert mit einer – physischen! – Briefmarke oder am Schalter nachfrankieren.
Bei mir Zuhause liegen höchstens einmal ein paar 1-Franken-Briefmarken – wenn überhaupt. Ganz sicher keine 10-Rappen-Marken, um den A-Post-Standard-Brief nachzufrankieren. Beispiel B-Post: Hier müsste man mit 5 Rappen nachfrankieren. Das ist schlicht nicht möglich, denn derzeit kann man keinen Brief nur mit 5 Rappen  frankieren – die günstigste Briefmarke, die man bei der Post kaufen kann, kostet 10 Rappen. Somit müsste man dann für jeden Brief zur Postfiliale latschen oder fahren.
Es kommt noch besser. Wer jetzt denkt: Eine WebStamp-Briefmarke befindet sich ja bereits auf dem Couvert, wieso also nicht noch eine zweite draufpappen? Die Antwort ist ein klares Nein. Leider können nicht mehrere WebStamps auf einer Sendung angebracht werden. Die Begründung: Das Briefzentrum kann nach Angaben der Post nur eine WebStamp pro Sendung elektronisch erkennen. Befinden sich mehrere WebStamps auf einem Brief, wird dieser aussortiert und manuell kontrolliert, was zu einer Zustellverzögerung führen kann.
Aha. Exgüsi, aber das ist sowas von 1990er! Das kannst du besser, liebe Post.



Kommentare
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knobli
02.12.2021
"denn derzeit kann man keinen Brief nur mit 5 Rappen frankieren". Richtig, und eine arrogante Sauerei der Post, von der wir schon fast nichts anderes mehr gewohnt sind. Aber zu einer guten Information gehörte auch, dass man 5-Rappen-Marken ab dem 13.12. vorbestellen kann, die dann ab dem 27. 12 geliefert würden. Vielleicht. Vielleicht kostenpflichtig... vielleicht unter Erduldung von Dummwerbung am Schalter abholen... oder das Zustellporto vorausbezahlen... oder die Marke selber zeichnen und der Post für das kontrollieren CHF5.85 zahlen... Z.K.!

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cartney2
02.12.2021
Bei Webstamp mache ich es so (schon immer so gemacht): Ich erstelle nur grad soviele Marken, wie ich für den Moment benötige. Also nicht auf Vorrat. So komme ich nie in die Situation das eine Marke nicht mehr gültig ist! So einfach ist das!

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re460
02.12.2021
Bei Webstamp mache ich es so (schon immer so gemacht): Ich erstelle nur grad soviele Marken, wie ich für den Moment benötige. Also nicht auf Vorrat. So komme ich nie in die Situation das eine Marke nicht mehr gültig ist! So einfach ist das! Im Moment mache ich das auch so, aber ab dem 1.1.2022 werde ich mir wieder einen kleinen Vorrat anlegen, denn jedes Mal eine Marke einzeln zu drucken, ist mir dann doch ein wenig zu blöde. Ansonsten finde ich WebStamp genial und vor allem auch sehr bequem. Wenn alles bei der Post so gut wäre, dann wäre ich wunschlos glücklich. Freundliche Grüsse Gian

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Indalo
02.12.2021
Ja, unsere Post lenkt, ohne dass sie denkt. Heute wollte ich am Postschalter ein B5-Umschlag mit 3 x 100gr Schokoladen nach England senden. Die Schalterdame fragte nach Zolldeklarationspapieren. Ich hatte keine, denn bis anhin wurde stets ein grüner Kleber aus der Post-Schublade gekramt und der Inhalt manuell beschrieben wie "Schokolade" und "Wert CHF 7.50". Die Schalterdame sagte mir das kostet CHF 3.00 extra (zu den CHF 12.00/20.00 Porto B/A-Post), oder Sie machen das per Internet. "Mein Internet sei zu Hause", meinte ich, worauf die Postdame sagte: "Sie können auch das Handy nehmen", und reichte mir einen kartonierten Q-Code unter dem Fenster durch. Ich fotografierte den Code mit dem iPhone SE und nichts passierte. Auch die Postdame konnte die angebliche Website zum Ausfüllen nicht herauskitzeln. Also blieb es bei den CHF 3.00 Zusatzkosten. Die Postdame hackte dafür auf der Tastatur herum und kreierte 3 diverse Aufkleber, halb so gross wie der Versandkarton ... Welche(r) Armeuchter(in) bei der Post wurde in letzter Zeit von diesem Digitalisierungswahn heimgesucht? Wer hat Mangel an FACHKRÄFTEN? Denn wer nichts weiss, und wer nichts kann geht zur P... & E.......n

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preesi58
02.12.2021
unschön und wenig anwenderfreundlich. Viel Informatik, aber dass zwei WebStamps nicht erkannt werden ist für mich schwer zu verstehen. Ich habe bisher bei C4 Briefen zwei x 1.-Franken A-Post draufgeklebt und nichts Nachteiliges gehört. Ich lese erst jetzt, dass dieses Vorgehen Umstände verursacht. Ich werde auch künftig 2 WebStamp-Marken auf ein C4-Couvert kleben, vielleicht kommt dann eine Fachkraft dazu, das Erfassungsprogramm anzupassen und anwenderfreundlicher zu werden. Es soll ja gespart werden und eine Handsortierung kostet ja mehr.

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Coquin
06.12.2021
Ich habe für die Zukunft WebStamp gestrichen! Diese Marke ist teurer als beim Postamt zu holen. Die Kleber kosten zusätzlich Geld