News 28.10.2013, 11:47 Uhr

Tosdr: Hilfe im Paragraphen-Dschungel

Welcher Dienst eignet sich Nutzungsrechte an meinen Fotos an? Welches Unternehmen gibt meine Daten ungefragt an Dritte weiter? Terms of Service; Didn't Read gibt schnell Überblick beim Ansurfen neuer Webdienste.
«Terms of Service»-Einträge sind oft endlos lang. Selbst wenn sie gelesen wurden, reicht das Urteilsvermögen mangels Rechtskenntnisse einem Normalanwender kaum, die relevanten Punkte zu erkennen. Die Aktivisten hinter dem Dienst «Terms of Service Didn't Read» (Tosdr.org) haben es sich zum Ziel gesetzt, auch Nichtjuristen im Chaos der Nutzungsbedingungen Einblick in eigens erarbeitete Zusammenfassungen und Bewertungen zu gewähren. Dafür stellt die Organisation sogar ein Browser-Plugin für alle gängigen Browser zur Verfügung. Die Gruppe, bestehend aus juristisch kundigen Vertretern, verteilt Schulnoten von A (als beste Note) bis E (als schlechteste Note).

Praktisches Plugin

Die positiven und negativen Aspekte jedes Dienstes sind übersichtlich mit Daumen-Symbolen aufgeführt. Wenn das Browser-Plugin installiert ist und ein von Tosdr.org erfasster Dienst angesurft wird, poppt ganz rechts in der URL-Adressleiste ein unscheinbares Fragezeichen auf. Ein Klick auf das Fragezeichen und schon haben Sie eine zusammenfassende (englische) Einsicht in die Nutzungsbedingungen des Webdienstes.
Nachdem das Browser-Plugin hinzugefügt wurde, erscheint bei den von Tosdr analysierten Webdiensten rechts oben ein anklickbares Fragezeichensymbol: Ein Klick auf das Fragezeichen und Sie sehen eine Zusammenfassung der Nutzungsbedingungen
Bis jetzt sind vor allem viele grosse namhafte Webdienste wie Spotify, Dropbox, Facebook und Xing auf Tosdr.org vertreten.

Ehrenamtliche Sache

Übersichtlich: auf einen Blick alle Features und Anti-Features
Der Dienst ist leider derzeit nur auf Englisch verfügbar, die Redakteure und Seitenbetreiber seien vor allem ehrenamtlich tätig. Daher gibt es keine Garantie auf Richtigkeit oder Aktualität der Beschreibungen. Tosdr sucht weiterhin Sponsoren, offenbar darf jeder Freiwillige der Arbeitsgruppe beitreten. Bleibt zu hoffen, dass das Team sich global ausdehnen kann und sich mit vereinten Kräften auch der deutschen und europäischen Dienste vermehrt annehmen kann.

Autor(in) Simon Gröflin



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