News 22.11.2002, 12:45 Uhr

Kopierschutz bringt nichts

Eine Gruppe von Microsoft-Forschern kommt in einem neu veröffentlichten Paper zu dem ernüchternden Ergebnis, dass jede technische Massnahme zur Verhinderung von Raubkopien zwecklos ist.
Die Studie mit dem Titel "The Darknet and the Future of Content Distribution" kann auf der Website der Stanford University [1] eingesehen werden. Die vier Microsoft-Mitarbeiter Peter Biddle, Paul England, Marcus Peinado und Bryan Willman präsentierten das Paper im Rahmen eines Workshops zu Digital Rights Management (DRM). Unter "Darknet" verstehen die Autoren Netzwerke und Technologien, die den Tausch von digitalem Inhalt ermöglichen, also z.B. Online-Tauschbörsen. Nach Meinung der Forscher ist es auch mit gesetzlichen und technischen Mitteln unmöglich, das "Darknet" endgültig aus dem Verkehr zu ziehen. Kopierschutzmassnahmen würden ausserdem in vielen Fällen den Zugang zu Produkten erschweren (geschützte CDs lassen sich beispielsweise nicht mehr auf allen Disk-Playern ohne Probleme abspielen). Mit der Zunahme von Breitbandzugängen werde es zudem zu einer schnelleren Verbreitung digitaler Inhalte kommen.
Welche Lösung bleibt somit der Musik- und Filmindustrie? Laut Autoren müssen die Produkte sowohl preislich als auch in ihrem Nutzen den Kundenbedürfnissen viel stärker angepasst werden. Gerade im Musik-Business sei dies viel nötiger. Das Herunterladen von Filminhalten bedeute immer noch einen sehr grossen Zeitaufwand, den nicht jeder Anwender auf sich nehmen wolle.



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