News 28.11.2012, 10:19 Uhr

Schweizer Medienbranche wächst - online

Trotz Wirtschaftskrise in Europa dürfte die Schweizer Medien- und Unterhaltungsbranche auch in den nächsten Jahren wachsen.
Schub verleiht der Boom der Smartphones und Tablet-Computer, mit denen die Leute von überall her aufs Internet zugreifen.
Bis 2016 dürfte der Umsatz der Branche von 12,6 Milliarden Franken im vergangenen Jahr auf 14,1 Milliarden Franken steigen, sagte das Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen PwC in einer am Dienstag veröffentlichten Studie voraus. Damit würden die Konsumentinnen und Konsumenten jährlich 2,3 Prozent mehr für Medien, Unterhaltung und Internetzugang ausgeben.
Den grössten Sprung nach vorne werde das mobile Internet machen, das von der Einführung der vierten Mobilfunkgeneration LTE (Long Term Evolution) in neue Geschwindigkeitssphären katapultiert wird. Die Umsätze dürften von 784 Millionen auf 2,1 Milliarden Franken nach oben schiessen.
Überhaupt wälzen die neuen Anwendungen, die durch die immer höheren Geschwindigkeiten ermöglicht werden, die Schweizer Medien- und Unterhaltungsbranche weiter um. Bei den Zeitungen hält die Talfahrt an, da sie es kaum schaffen, die Verluste bei der gedruckten Auflage durch Einnahmen in den digitalen Ausgaben wettzumachen.
Der Umsatz der Zeitungen werde bis 2016 um gut ein Fünftel auf noch 1,7 Milliarden Franken zusammenschmelzen, schätzt PwC. 2011 hatten die Blätter noch 2,2 Milliarden Franken kassiert.
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Bis 2016 dürfte der Umsatz der Branche von ...

Besser sieht es beim Radio und Fernsehen aus, die mit leicht steigenden Werbe- und Sponsoreneinnahmen rechnen können. Etwas tiefer in die Tasche greifen müssen die Konsumenten für die Abo- und Empfangsgebühren von Radio und Fernsehen. Die TV-Abo- und -Empfangsgebühren dürften sich von 2,1 Milliarden Franken auf knapp 2,3 Milliarden Franken erhöhen.
Dies entspricht einer jährlichen Zunahme um 1,5 Prozent. 2011 war der Bereich noch um 5 Prozent gewachsen. «Neue Formen des TV-Konsums beeinflussen auch die entsprechenden Werbeeinnahmen. Zeitversetzter TV-Konsum ist eine der grössten Herausforderungen für die Fernsehwerbung», erklärte PwC-Branchenspezialist Patrick Balkanyi.
Denn damit lässt sich die Werbung überspulen, was die Werbebranche gar nicht gerne sieht. Oftmals hätten die aufgezeichneten Sendungen mehr Zuschauer, als zur ursprünglichen Sendezeit vor dem Bildschirm versammelt gewesen seien, hiess es.
Talfahrt von CDs und Platten
Umgepflügt wird von der Internetnutzung die Musikbranche. Die Verkäufe von Platten oder CDs werden nach Schätzungen von PwC von 138 Millionen Franken im letzten Jahr auf 92 Millionen Franken im Jahr 2016 schrumpfen. Dagegen dürften die Umsätze mit vom Internet heruntergeladener Musik von 127 Millionen auf 225 Millionen Franken hochschiessen.
Gut behaupten können sich indessen Konzerte und Festivals. Deren Umsätze sollen von 626 Millionen Franken auf 735 Millionen Franken steigen. Damit bringt Live-Musik nach wie vor weit mehr in die Kassen als aufgenommene Songs.



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