News 04.04.2013, 11:22 Uhr

Mozilla und Google arbeiten an neuen Browser-Gerüsten

Bewegung in der Browser-Landschaft: Mozilla arbeitet gemeinsam mit Samsung an einer neuen mobilen Browser-Engine namens Servo, während Google und Opera auf eine neue Version der WebKit-Engine setzen.
Mozilla, der Entwickler des Firefox-Browsers, hat angekündigt, gemeinsam mit Samsung an einer neuen Browser-Engine für mobile Geräte zu arbeiten. Browser-Engines sind die eigentlichen Motoren von Webbrowsern, die den HTML-Code von Webseiten interpretieren. Während Firefox auf der eigenen Gecko-Engine basiert, will Mozilla jetzt mit «Servo» eine neue Engine realisieren, die besser für die Zukunft gerüstet ist. «Mit Servo versuchen wir, den Webbrowser für moderne Hardware von Grund auf neu zu bauen und dabei alte Entscheidungen zu überdenken», so Mozilla in einem Blog-Eintrag. Servo soll sicherer und gleichzeitig voll auf zukünftige, Multi-Core-basierte Hardware zugeschnitten sein.
Insbesondere mobile Geräte hat Mozilla dabei im Visier. Und hier kommt der Smartphone-Marktführer Samsung ins Spiel, den Mozilla als Partner ins Boot geholt hat. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen die neue Browser-Engine für Android-basierte Smartphones und Tablets auf Basis von ARM-Prozessoren fit machen. Servo baut auf der bei Mozilla bereits seit mehreren Jahren in Entwicklung befindlichen Programmiersprache Rust auf.
Auch Google arbeitet an neuer Browser-Engine
Ob Zufall oder nicht, noch gleichentags gab auch Google bekannt, an einer neuen Browser-Engine zu arbeiten. «Blink» basiert auf der WebKit-Engine, die den aktuellen Google-Browser Chrome antreibt (und auch weitere Browser wie Apples Safari oder neu auch Opera). Das dem Chrome-Browser zugrundeliegende Open-Source-Projekt Chromium nutzt allerdings eine abgewandelte Form von WebKit, die auf einer Multi-Prozess-Architektur basiert. Diese Tatsache hat laut Google dazu geführt, dass das Chromium-Projekt zunehmend komplexer wurde. Mit dem Open-Source-Projekt Blink will man nun den Code deutlich entschlacken und so langfristig mehr Stabilität und Geschwindigkeit erreichen.
Die Entscheidung für eine neue Browser-Engine war nicht leicht, schreibt Google im Chromium-Blog. Man wisse, dass die Einführung einer neuen Engine signifikante Auswirkungen auf das Web haben kann. «Dennoch glauben wir, dass die Existenz mehrerer Rendering-Engines – wie auch jene mehrerer Browser – die Innovation fördern und mit der Zeit die Gesundheit des gesamten offenen Web-Ökosystems verbessern wird.»
Nebst Google wird auch Opera in künftigen Browser-Versionen auf Googles neue Blink-Engine setzen.



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.