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04.01.2016, 09:19 Uhr
Entschlüsselungs-Tool für Erpresser-Trojaner Gomasom
Für Opfer des Erpresser-Trojaners Gomasom hat Emsisoft nun ein Entschlüsselungs-Tool veröffentlicht, mit dem sich verschlüsselte Daten wiederherstellen lassen.
Normalerweise haben Opfer von Erpresser-Trojanern nur die Wahl, entweder auf ihre Daten zu verzichten oder das geforderte «Lösegeld» zu zahlen. Manchmal gelingt es Sicherheitsforschern aber, die Verschlüsselung zu knacken und ein Tool bereitzustellen, das die Daten wiederherstellt. Bei der Ransomware Gomasom ist dies Mitarbeitern von Emsisoft nun gelungen.
Gomasom ist eine vergleichsweise junge Malware, die nach erfolgreicher Infektion eines PCs Dateien und Dokumente verschlüsselt und dann für die Wiederherstellung ein Lösegeld fordert. Der Name ist eine Abkürzung für «Google Mail Ransom», weil Gomasom an jede verschlüsselte Datei eine Googlemail-Adresse hängt, an die das Opfer sich wenden soll, um wieder an seine Daten zu kommen.
Eine Besonderheit von Gomasom ist ausserdem, dass der Trojaner nicht nur beispielsweise Dokumente und Fotos verschlüsselt wie andere Ransomware, sondern auch ausführbare EXE-Dateien. Der PC-Besitzer verliert dadurch nicht nur den Zugriff auf seine Daten, sondern kann viele seiner Programme nicht mehr ausführen.
Das Entschlüsselungs-Tool DecryptGomasom vom Emsisoft macht dem Spuk aber schnell ein Ende. Nach dem Download müssen Sie eine verschlüsselte und eine unverschlüsselte Version einer Datei mit der Maus auf das Entschlüsselungs-Tool ziehen. Wenn Sie keine unverschlüsselte Version einer Datei mehr haben, weil Gomasom sie alle gelöscht hat, dann verwenden Sie eine verschlüsselte PNG-Datei von Ihrem Rechner und irgendeine unverschlüsselte PNG-Datei aus dem Internet.
Aus den Unterschieden zwischen den beiden Dateien errechnet das Tool per Bruteforce den Entschlüsselungs-Key. Der Vorgang kann je nach Stärke der verwendeten Verschlüsselung eine Weile dauern. Sobald der Key gefunden wurde, lassen sich damit die verschlüsselten Dateien wiederherstellen. Weitere Informationen in englischer Sprache finden sich hier.
05.01.2016
05.01.2016
05.01.2016