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17.11.2003, 14:00 Uhr
Cablecom rast ADSL-Anbietern davon
Der Kabelnetzbetreiber hat die Geschwindigkeit seiner einzelnen Breitbandangebote massiv erhöht. Gleichzeitig sinken die Preise für verschiedene Produkte. Die Anbieter von ADSL-Zugängen geraten damit ins Hintertreffen.
Mit ihrer heutigen Ankündigung bringt Cablecom [1] wieder Bewegung in den Schweizer Breitbandmarkt. In den letzten Monaten pendelten sich die Tarife der Breitbandangebote bei den meisten Providern auf einem ähnlichen Preisniveau ein. Cablecom setzt sich nun aber mit einem überarbeiteten Angebot [2] deutlich von der ADSL-Konkurrenz ab. Der Kabelnetzbetreiber hat die Download und Upload-Geschwindigkeiten seiner hispeed-Produkte teilweise mehr als verdreifacht und steht so einzigartig im Schweizer Breitbandmarkt da. Einige Zugänge sind trotz höherer Geschwindigkeit sogar günstiger geworden. Neu hat Cablecom folgende Kabelinternet-Anschlüsse im Angebot:
hispeed 128: 128/64 Kbit/s für 40 Franken (die Zahlen gelten für Download/Upload)
hispeed 500: 500/100 Kbit/s für 45 Franken
hispeed 1000: 1000/200 Kbit/s für 60 Franken
hispeed 2000: 2000/400 Kbit/s für 75 Franken
hispeed 3000: 3000/800 Kbit/s für 150 Franken
Für bestehende Kunden bedeutet dies laut Cablecom, dass ihr Abo automatisch dem preislich entsprechenden Produkt angepasst wird. Die geänderten Tarife treten erst ab Januar 2004 in Kraft. Die Umstellung auf die neuen Transferraten gelten gemäss Cablecom bei 90 Prozent der Kunden ab sofort. Bei den restlichen zehn Prozent sollen die erforderlichen Netzanpassungen in den nächsten Wochen erfolgen. Wer in den Genuss des schnelleren Surfspasses kommen will, muss das Modem zuerst für einen Moment von der Stromzufuhr trennen und bei ausgeschaltetem PC wieder anschliessen.
Wie reagiert die ADSL-Konkurrenz auf die Breitbandoffensive der Cablecom? Der grösste Schweizer ADSL-Provider Bluewin werde erst einmal den Markt beobachten, so Pressesprecherin Melanie Schneider. Bluewin wolle feststellen, ob die Anwender überhaupt so hohe Bandbreiten benötigen. Eine andere Möglichkeit hat der Provider auch gar nicht: Denn selbst wenn Bluewin mit der Cablecom gleichziehen möchte, könnte das Unternehmen dies zur Zeit nicht. Es ist wie alle ADSL-Provider von der Swisscom abhängig, da das Schweizer Telekommunikationsunternehmen noch immer das Monopol auf die "Letzte Meile" - der Strecke zwischen Telefonzentrale und Haushalt - besitzt. Die Swisscom hat momentan jedoch nicht vor, die Geschwindigkeiten für ADSL zu erhöhen. Sie sieht die Sache ähnlich wie ihre Internettochter Bluewin. "Wir wollen zuerst einmal den Markt beobachten", meint Swiscom-Sprecher Christian Neuhaus gelassen gegenüber dem PCtipp. Ob es technisch überhaupt möglich wäre, im Breitband-Rennen mit der Cablecom mitzuhalten, wird bei der Swisscom noch abgeklärt.
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