News
05.02.2013, 14:57 Uhr
Eric Schmidt: China, die Hacker-Supermacht
Google-Chairman Eric Schmidt scheint auf einer Polemikwelle zu reiten. Nachdem er letztes Jahr stolz auf die Steuererleichterungen für sein Unternehmen war, bezeichnet er jetzt China als «Bedrohung für das Internet».
Eric Schmidt ist kein Mann zimperlicher Worte. Vor allem, seit er im Frühling 2011 vom CEO- in den Verwaltungsratssessel gewechselt ist, macht Schmidt immer wieder mit kernigen Aussagen auf sich aufmerksam. So erklärte er im Dezember 2012 den Smartphone-Kampf zugunsten Androids für beendet und sagte gleichzeitig, dass er stolz sei auf die Art und Weise, wie Google von Steuerschlupflöchern profitiere. Darum liess seine Ankündigung, er schreibe an einem Buch, aufhorchen. Dieses soll im April unter dem Titel «The New Digital Age» erscheinen. Das Wall Street Journal ist bereits an ein Vorabexemplar gelangt und hat erste Auszüge veröffentlicht. Und diese werden nicht dafür sorgen, dass Schmidt künftig den Ruf als «die moderate Stimme Googles» angehängt bekommt.
Denn er behauptet geradeheraus, dass China die gefährlichste Supermacht der Welt sei. Dabei bezieht er sich auf die Methoden, mit denen Chinas Regierung die Informationsflut des Internetzeitalters zu kontrollieren versucht, etwas, das einem Google-Chef nicht gefallen kann. Zudem seien die Chinesen die «fortgeschrittensten und fleissigsten Hacker von ausländischen Firmen», was zu einem Ungleichgewicht in Sachen Wirtschaftsspionage zwischen chinesischen und US-Unternehmen und somit zu einem Wettbewerbsnachteil führen würde. «In einer Welt, die immer mehr digital wird, bringt der Wille der chinesischen Regierung, Cyberattacken zu benutzen, wirtschaftliche und politische Vorteile», schreibt Schmidt.
Allerdings seien auch die USA keine Engel, gibt er zu. Man könne vieles kritisieren, von der Cyberspionage mit Viren wie Stuxnet bis zum Verkauf von Überwachungstechnologien an Diktaturen. Aber China wäre halt noch extremer. Schmidt empfiehlt deswegen westlichen Regierungen, künftig enger mit Technologieunternehmen aus ihren Ländern zusammenzuarbeiten.
Das Buch hat Schmidt übrigens nicht alleine geschrieben, sondern in Zusammenarbeit mit Jared Cohen, der vom Wall Street Journal als Leiter des Google-Thinktanks «Google Ideas» und als ehemals hochrangiger Mitarbeiter des US-Aussenministeriums vorgestellt wird. Da überraschen dann die Spionage-Aussagen durch ausländische Behörden nicht mehr so sehr.
Allerdings seien auch die USA keine Engel, gibt er zu. Man könne vieles kritisieren, von der Cyberspionage mit Viren wie Stuxnet bis zum Verkauf von Überwachungstechnologien an Diktaturen. Aber China wäre halt noch extremer. Schmidt empfiehlt deswegen westlichen Regierungen, künftig enger mit Technologieunternehmen aus ihren Ländern zusammenzuarbeiten.
Das Buch hat Schmidt übrigens nicht alleine geschrieben, sondern in Zusammenarbeit mit Jared Cohen, der vom Wall Street Journal als Leiter des Google-Thinktanks «Google Ideas» und als ehemals hochrangiger Mitarbeiter des US-Aussenministeriums vorgestellt wird. Da überraschen dann die Spionage-Aussagen durch ausländische Behörden nicht mehr so sehr.
Autor(in)
Fabian
Vogt
Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.