News 02.03.2015, 07:37 Uhr

MWC: Computeruhren im Mittelpunkt der Mobil-Messe

Der Wettbewerb der Smartphone-Hersteller verlagert sich zusehends ins Geschäft mit Computeruhren.
Der Wettbewerb der Smartphone-Hersteller verlagert sich ins Geschäft mit Computeruhren. Wenige Wochen vor dem Marktstart der mit Spannung erwarteten Apple Watch präsentierten die Konkurrenten LG und Huawei ihre neuen High-Tech-Uhren bei der weltgrössten Mobilfunkmesse Mobile World Congress in Barcelona. Samsung zeigte wie erwartet seine Antwort auf das iPhone 6 von Apple: zwei Geräte des neuen Oberklasse-Modells Galaxy S6. Bei einem davon reicht der Bildschirm bis in die Seitenkanten. Dort können zum Beispiel Kurznachrichten schnell gesehen werden.
Das goldene Galaxy S6 von Samsung

Mehr Newcomer mit Oberklassemodellen

Samsung hofft, mit seinen neuen Smartphones die Marktführung gegen die wachsende Konkurrenz zu verteidigen. Apple war mit dem erfolgreichen Start des iPhone 6 im Weihnachtsgeschäft bei den Verkaufszahlen direkt zum südkoreanischen Rivalen aufgerückt. Auch Newcomer aus China wie ZTE, Huawei und Xiaomi drängen ins Geschäft mit Oberklassemodellen.
Das Galaxy S6 Edge mit gewölbtem Seiten-Bedienelement

Gewölbtes Galaxy S6

Bei dem Edge-Modell des Galaxy S6 ist das Display an beiden Seitenkanten nach unten gebogen. An einer Seite lässt sich eine Zeile Text anzeigen. Streicht der Nutzer mit dem Finger von der Kante zur Bildschirmmitte, zeigt das Display verpasste Anrufe an. Die Displays beider Modelle sind 5,1 Zoll gross.
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Erste Huawei Smartwatch

LGs Smartwatch mit LTE

LG versah seine Computeruhren mit einem Mobilfunkanschluss, damit sie ganz ohne Verbindung mit einem Smartphone funktionieren können. Mit dem Modell Urbane LTE betrete LG Neuland, betonte LG-Manager Andrew Coughlin. Die Uhr sei die erste Smartwatch, die den schnellen Mobilfunkstandard unterstütze.
Mit der Smartwatch kann der Nutzer Telefonate annehmen, per Video chatten und SMS empfangen und schreiben. Fitnessdaten können ebenfalls aufgezeichnet werden. Als Betriebssystem dient eine Eigenentwicklung von LG.

Huawei Watch

Auch die Huawei Watch soll mit ihrem runden Display wie eine hochwertige klassische Uhr wirken. Das Gerät im Edelstahlgehäuse läuft mit dem Google -Betriebssystem Android Wear. Die Uhr soll Mitte des Jahres auf den Markt kommen. Damit geben die Chinesen Apple einen Vorsprung: Die Apple Watch kommt voraussichtlich im April in den Handel, Details dürfte es am 9. März geben.
Huawei präsentierte in Barcelona aber auch ein weiteres Gerät für das Handgelenk: Die zweite Version seines Talkband - eines Headsets, das man auch als Fitnessarmband tragen kann.

HTC steigt in den VR-Markt ein

Zugleich zieht es nicht alle in den Smartwatch-Markt: Der taiwanische Rivale HTC stieg nach Absatzproblemen im Smartphone-Geschäft stattdessen ins Geschäft mit 3D-Brillen für die Darstellung virtueller Realität ein. Die Brille mit dem Namen Vive soll bis Jahresende in den Handel kommen. Mit diesem Zeitplan könnte HTC auch Facebook unter Druck setzen. Das weltgrösste Online-Netzwerk hatte im vergangenen Jahr den Branchenpionier Oculus VR für rund zwei Milliarden Dollar gekauft. Die 3D-Brillen von Oculus werden zwar von Experten gelobt - aber sie sind immer noch nicht im Handel, es gibt nur Entwicklerversionen.
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HTC One M9 mit besseren Kameras

HTC One M9 mit besseren Kameras

Im Smartphone-Markt will HTC mit einem neuen Spitzengerät aus seiner Flaute kommen. Das Modell One M9 mit einem 5-Zoll-Display hat ein Aluminiumgehäuse und soll unter anderem mit besseren Kameras punkten.
HTC verbannt beim One M9 die Ultrapixelkamera auf die Frontseite und trumpft mit neuer 20-Mpx-Hauptkamera auf
LG präsentierte für den Wettbewerb im Smartphone-Markt eine neue Mittelklasse-Modellreihe. Die Smartphones LG Magna, Spirit, Leon und Joy gibt es in verschiedenen Display-Grössen von 4 bis 5 Zoll.

Mehr Smartphones mit Firefox OS

Der Firefox-Entwickler Mozilla will unterdessen das Smartphone-Geschäft trotz bisher minimaler Marktanteile nicht aufgeben. «Wir müssen den mobilen Markt knacken», sagte Technologie-Chef Andreas Gal. «Das ist eine existenzielle Aufgabe.»
Mozilla ist für seinen Internetbrowser Firefox bekannt. Sein mobiles Betriebssystem Firefox OS hat aber so niedrige Marktanteile, dass es in weltweiten Berechnungen von Marktforschern nicht einmal einzeln aufgeführt wird. In Westeuropa lag der Anteil zuletzt bei 0,07 Prozent. «Wir machen uns keine Sorgen um unseren Marktanteil», sagte Gal. «Für uns ist es ein langfristiges Projekt.»

Firefox sieht mehr Potential in Schwellenländern

Mozilla hofft darauf, dass in den schnell wachsenden Märkten von Schwellen- und Entwicklungsländern viele Nutzer sehr günstige Smartphones haben wollen. Geräte mit dem Betriebssystem Android seien für Kunden in Indien oder Bangladesh zu teuer, argumentierte Gal. Eines der neuen Firefox-Geräte soll nur 35 Euro kosten.
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