Swisscom schafft SIM-Lock für iPhones ab

Zwei Millionen Schweizer besitzen ein iPhone mit Swisscom-Vertrag, sagt der Telekommunikationskonzern. Und iPhone-Besitzer sind momentan praktisch die einzigen, für die ein SIM-Lock bestehen würde, andere Geräte hatten dies nie oder schon sehr lange nicht mehr. Ab dem 1. Juli wird die Sperre für Swisscom-Abo-Kunden auch beim iPhone wegfallen.

SIM-Lock verhindert, dass in ein Gerät eine andere SIM-Karte als diejenige des Anbieters eingelegt wird, bei dem das Gerät gekauft wurde. Dies machen die Telcos um zu verhindern, dass sich die Kunden günstig ein subventioniertes Gerät holen, um es dann weiter zu verschenken. Denn viele Leute schliessen Neu-Abos oder vor allem Vertragsverlängerungen ab, um günstig an gute Geräte zu kommen, auch wenn ihr altes Gerät erst ein Jahr alt ist. Dieses wird so zum schönen Mitbringsel an die nächste Geburtstagsparty. Je höher dabei die Vertragslaufzeit und die monatlichen Fixkosten, desto günstiger gibt es das gewünschte Gerät.

«Veraltete Regelung»

«SIM-Lock ist eine veraltete Regelung», sagt Swisscom-Sprecher Carsten Roetz in einem YouTube-Video. «Sie hatte mit Kundenbindung zu tun und Swisscom ist dabei, solche Regelungen peu a peu auszumisten.» Dazu gehöre beispielsweise auch die Abschaffung der automatischen Vertragsverlängerung, welche der Telco bereits vor zwei Jahren umgesetzt habe, sagt Roetz weiter.
«Swisscom tut das kommerziell nicht wirklich weh, die Kunden behalten die Verträge ja», sagt Telecom-Experte Ralf Beyeler von Comparis. «Der Schritt ist für die Kunden sicherlich positiv. Hervorzuheben gilt es vor allem, dass bei bestehenden Kunden das iPhone automatisch beim Synchronisieren entsperrt wird.»
Das Angebot gilt nur für Abo-Kunden. Prepaid-Nutzer müssen weiterhin mit einer SIM-Lock in ihrem Gerät leben, da die Swisscom diese stärker subventioniert und keine Vertragslaufzeit besteht. Orange und Sunrise wollen nun evaluieren, ob sie ihre SIM-Locks auf iPhones ebenfalls aufheben sollen.