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07.11.2003, 14:30 Uhr
Swisscom: zu hohe Preise
Nach Meinung der Eidgenössischen Kommunikationskommission hat die Swisscom in den Jahren 2000 bis 2003 für verschiedene Interkonnektionsdienste überhöhte Preise verlangt.
Im Rahmen der Interkonnektion dürfen alternative Anbieter Teile des Swisscom-Netzes nutzen, um schweizweit ihre Dienste anbieten zu können. Dafür zahlen sie der Swisscom Gebühren. Auf Grund von Gesuchen der TDC Switzerland AG (Sunrise) und der MCI WorldCom AG wurde von der Eidgenössischen Kommunikationskommission (ComCom) [1] eine Untersuchung eingeleitet. Die ComCom ist nun zum Schluss gekommen, dass die Swisscom in den Jahren 2000 bis 2003 für eine Reihe von Interkonnektionsdiensten um 25 bis 35 Prozent zu viel verlangt habe. Sie müsse deshalb die Preise für die beiden klagenden Parteien nachträglich senken. Gleichzeitig hätten sich die TDC Switzerland AG (Sunrise) und die MCI WorldCom AG verpflichtet, ihre Interkonnektionsdienstleistungen zu denselben Tarifen anzubieten. Ab nächstem Jahr sollen die tieferen Preise für alle alternativen Anbieter gelten. Dies wird laut ComCom mittelfristig auch positive Auswirkungen auf die Endkundenpreise haben.
Die Swisscom hat nach eigenen Angaben beim Bundesgericht Beschwerde gegen den ComCom-Entscheid eingereicht. Sie ist überzeugt, dass die Preise den rechtlichen Vorgaben entsprächen. So würden die Gebühren für die Interkonnektion ab dem ersten Januar 2004 bei 1,14 Rappen pro Minute liegen. Das Beispiel hinkt jedoch, da die Swisscom seit dem Jahr 2000 die Interkonnektionstarife schrittweise um mehr als 30 Prozent reduziert hat.
Sunrise zeigt sich über den Entscheid der ComCom erfreut. Man werde diesen im einzelnen studieren, um mögliche Preisvorteile an die Endkunden weiterzugeben. Da die Swisscom jedoch die Preissenkung anfechten will, müsse mit Verzögerungen von etwa einem Jahr gerechnet werden. Zur Höhe der möglichen Swisscom-Rückzahlungen konnte sich Sunrise noch nicht äussern.
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