News 25.11.2013, 10:02 Uhr

Im Schweizer Internet gibts wenig Relevantes

Ein Web-Index befasst sich mit dem Entwicklungsstand des Internets. Die Schweiz gehört nicht mehr zu den vorbildlichsten Nationen und rutscht im Vergleich zum Vorjahr ab.
Platz 17 von 81 Ländern belegt die Schweiz im aktuellen Web Index, der jährlich von der World Wide Web Foundation herausgegeben wird. Das ist ein rechter Absturz, im letzten Jahr reichte es noch für Rang 6. Ganz vorne, mit der Maximalpunktzahl von 100 liegt Schweden, auch die Nachbarländer Österreich und Deutschland liegen vor der Schweiz, die auf 79,3 Punkte kommt, letztes Jahr waren es 90,49 Punkte.
Die Länder werden unter anderem danach bewertet, wie verbreitet Internetzugänge sind, ob Menschen grundlegende Informationen online finden und ob sie sich politisch und sozial im Netz engagieren.
Im Bereich «Relevant Content» schneidet die Schweiz schlecht ab, 24 Länder stellen interessantere Dinge online wie die Schweiz, sagt der Index. Sehr gut ist dafür die Kommunikationsinfrastruktur (Rang 4), bei «Freedom and Openness» und «Freedom of the Web» schaffen wir es gerade noch in die Top 10.
Demokratie in Gefahr?
Erwartungsgemäss liegen die afrikanischen Staaten ganz hinten, vorne sind nebst Schweden die anderen Skandinavischen Länder, sowie England, die USA und Neuseeland. Insgesamt würden aber nur fünf der 81 untersuchten Länder rigorose Kontrollen für staatliche Überwachung anwenden. Die «wachsende Welle von Überwachung und Zensur bedroht nun die Zukunft unserer Demokratie», sagte Internetpionier Tim Berners-Lee dem britischen Guardian kurz vor der Präsentation.
In knapp einem Drittel der untersuchten Länder seien im vergangenen Jahr Internetinhalte blockiert wurden. Bei den Recherchen sei aufgefallen, dass Gesetze gegen Beleidigung, Extremismus oder Cyberkriminalität als Zensurmittel missbraucht würden, steht im Bericht. Ein weiteres Problem sei, dass Internetzugänge besonders in Entwicklungsländern noch sehr teuer seien.
Der Web-Index will den Entwicklungsstand des Internets anhand verschiedener Kriterien messen und hat zum Ziel, das Verständnis dafür zu fördern, was es für die Entwicklung zu einem offeneren und bedeutenderen Web hin braucht. Dazu werden politische, ökonomische und soziale Auswirkungen des Internets gemessen, aber auch die Vernetzung und Infrastruktur spielen eine Rolle im Index.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt


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