News 31.01.2014, 09:32 Uhr

Microsoft: CEO-Posten wohl besetzt

Microsoft will den CEO-Posten wohl mit einem internen Gesicht besetzen. Derweil soll Bill Gates laut Berichten sein Mandat als Verwaltungsratsvorsitzender aufgeben.
Cloud-Chef Satya Nadella wird als Ballmer-Nachfolger gehandelt (Bild: Official LeWeb Photos)
Der Chefposten bei Microsoft dürfte nach fast einem halben Jahr intensiver Suche laut Medienberichten doch mit einem Firmen-Insider besetzt werden. Führender Kandidat sei derzeit der für das Firmenkundengeschäft zuständige Manager Satya Nadella, berichteten das Wall Street Journal und die Finanznachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht zum Freitag. Zugleich könne Gründer Bill Gates den Vorsitz im Verwaltungsrat aufgeben, hiess es unter Berufung auf informierte Personen.
Damit würde die Ernennung eines neuen Microsoft-Chefs zu grösseren Umwälzungen führen. Gates hatte sich zwar schon vor Jahren aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen und widmet sich hauptsächlich dem Kampf gegen Krankheiten in seiner Stiftung. Dennoch ist er in seiner Funktion bei Microsoft einflussreicher Chefkontrolleur. Die Pläne seien noch nicht endgültig, hiess es einschränkend. Microsoft selbst äusserte sich nicht.

Cloud-Chef für die Zukunft

Nadella ist seit 1992 im Konzern. Er führt neben dem Firmenkunden- auch das zukunftsträchtige Cloud-Geschäft mit Diensten aus dem Netz. Den Berichten zufolge könnte ihm Verwaltungsratsmitglied John Thompson als Gates-Nachfolger an die Seite gestellt werden. Thompson war Chef des Antivirenspezialisten Symantec und leitet die Suche nach einem neuen Firmenlenker für den Windows-Riesen.
Auch die gewöhnlich gut informierte Technologie-Journalistin Kara Swisher berichtete im Blog Recode, Nadella würden derzeit Microsoft-intern die besten Chancen auf den Chefposten eingeräumt. Schon nächste Woche könne die Personalie verkündet werden, schrieb sie am Donnerstag. Der langjährige Amtsinhaber Steve Ballmer hatte Ende August 2013 seinen Rückzug binnen zwölf Monaten angekündigt.

Viele Namen und grosse Herausforderungen

Seit die Suche läuft, waren unter anderem Ford-Chef Alan Mulally und Ericsson-Chef Hans Vestberg als mögliche Kandidaten gehandelt worden. Sie bleiben aber bei ihren Unternehmen. Beim Chipkonzern Qualcomm rückte der Manager Steve Mollenkopf an die Firmenspitze vor, nachdem sein Name im Zusammenhang mit dem Microsoft-Chefposten fiel. Nadella galt von Anfang an als ein möglicher interner Kandidat neben dem früheren Nokia-Chef Stephen Elop und dem einstigen Skype-Chef Tony Bates.
Microsoft steht vor grossen Herausforderungen: Das PC-Geschäft schrumpft, in dem das Unternehmen mit seinem Windows-Betriebssystem eine zentrale Rolle spielt. Im Internetgeschäft konnte der Konzern trotz grosser Anstrengungen bisher nicht mit Google mithalten. Auch Smartphones und Tablets mit Microsoft-Software haben bisher geringe Marktanteile. Deshalb will Microsoft mit der Übernahme des Handy-Geschäfts von Nokia verstärkt zu einem Anbieter von Geräten und Diensten werden.



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