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29.05.2001, 08:30 Uhr
Datenschützer besorgt über Spionagetools
Mit KeyGhost bietet eine deutsche Sicherheitsfirma eine Spionagehardware an, die jeden Tastaturanschlag aufzeichnet.
Mit einem kleinen Adapter, der zwischen Tastatur und Computer angebracht werden kann, wirbt eine deutsche Firma für mehr Sicherheit und Kontrollmöglichkeiten für Private und Unternehmen. Das Gerät soll bis zu 2 Millionen Tastaturanschläge aufzeichnen. Es wird damit geworben, dass das Gerät, das hinten am Computer angebracht wird, kaum entdeckt werden könne. Als Anwendung wird die Aufdeckung von unautorisierten Zugriffen auf den Computer erwähnt.
Natürlich erlaubt dieses Gerät auch die unauffällige Überwachung von Mitarbeitern oder sogar von fremden Computern. Da diese Geräte unabhängig vom Computer funktionieren, können sogar Passwortabfragen beim Aufstarten aufgezeichnet werden. Das Gerät gibt es auch in einer Version, die direkt in die Tastatur eingebaut werden kann, so dass es nicht mehr zu entdecken ist.
Über solche und ähnliche raffinierte technische Überwachungsmethoden machen sich insbesondere die Datenschützer grosse Sorgen. Auf Anfrage war im Büro des Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten zu erfahren, dass es in der Schweiz kaum eine legale Einsatzmöglichkeit für solche Geräte gibt. Eine solche Überwachung dürfe nur mit dem Einverständnis des Computerbenutzers installiert werden. Zudem verbiete das Gesetz den Einsatz, Besitz, Vertrieb und Verkauf von Geräten, die das unauffällige Spionieren ermöglichen.
Der Hersteller des KeyGhost warnt zwar explizit vor Bestimmungen in den Ländern, in die das Gerät eingeführt werden soll. Das Kontaktformular sieht aber auch einen Export in die Schweiz vor.
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