News 07.11.2016, 12:23 Uhr

Deutsche Telekom will Drohnen jagen

Vorfälle mit Drohnen häufen sich. Deshalb verkauft die Deutsche Telekom nun ein Drohnenabwehrsystem.
Fliegende Drohnen werden im Alltagsbild immer selbstverständlicher. Naturgemäss gibt es dann Exponenten, die daraus Kapital schlagen wollen. Die Deutsche Telekom plant, ein Drohnenabwehrsystem für Behörden und Unternehmen anzubieten. Bereits dieses Jahr will man das Produkt lancieren, berichtet die «Welt am Sonntag».
Dabei setzt der Bonner Konzern auf Technologiepartner. Um den richtigen zu finden, soll Ende Juli auf einem Flugplatz ein Testlauf durchgeführt worden sein, bei dem mehrere Hersteller eingeladen waren, ihre Lösungen zu präsentieren. Dabei mussten sie offenbar auf verschiedene Situationen reagieren, darunter das Ausspähen von Personen und das Abwerfen eines Gegentands. Restlos überzeugt hat keiner der Anbieter, alle hätten laut Deutsche Telekom noch «Hausaufgaben zu machen».
Interesse am Abwehrsystem sei vorhanden. So hätten unter anderem Autohersteller nach dem System gefragt, um Teststrecken zu schützen, auf denen sie neue Fahrzeugmodelle testen. Auch der FC Bayern München suche nach einer Möglichkeit, sein Stadion zu schützen. Als warnendes Beispiel gilt dem Fussballverein wohl das Spiel zwischen Serbien und Albanien im Jahr 2014, als ein Quadrocopter ins Stadion schwebte und eine albanische Flagge zeigte, was zu Tumulten und einem Spielabbruch führte. Experten befürchten zudem, dass immer häufiger Terroranschläge mit Drohnen verübt werden könnten. Der IS setzt die Technologie bereits im Irak ein. 
Auch Regierungen, allen voran die US-amerikanische, nutzen immer wieder Drohnen, um Personen zu töten. In der Schweiz sorgte der Filmemacher Jürg Knobel für Polemik, als er unerlaubterweise mit einer Drohne über das Kernkraftwerk Leibstadt flog, um die Öffentlichkeit auf laxe Drohnengesetze und Gefahren von Radioaktivität aufmerksam zu machen. Und im vergangenen Winter hatte der Ski-Star Marcel Hirscher grosses Glück, dass er von einer abstürzenden Drohne nicht verletzt wurde.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



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