Musikpiraten als aussterbende Spezies?

Nur noch 9 Prozent der Internetuser in den USA sind in Peer-to-Peer-Netzwerken (P2P) überhaupt aktiv, wie eine Studie der NDP-Gruppe zeigt. Noch vor drei Jahren lag diese Zahl bei 16 Prozent. Ausserdem ist die durchschnittliche Anzahl P2P-Downloads pro Vierteljahr im selben Zeitraum von 35 auf 18 zurückgegangen.

Die grosse Zeit der Filesharing-Netzwerke scheint also vorbei zu sein. Das müsste eigentlich die Musikkonzerne dieser Welt freuen, denn in den letzten Jahren wurde die Internetpiraterie immer wieder als Todesurteil für die Musikindustrie heraufbeschworen. Aber offensichtlich haben die zahlreichen und zum Teil medienwirksamen Verfahren gegen Musikpiraten und Raubkopierer eine abschreckende Wirkung erzielt.

Das Jammern der Musikbranche
Das Problem mit den Piraten scheint aber der Industrie immer noch Sorgen zu bereiten, wie der IFPI Digital Music Report 2010 zeigt. Man werde weiterhin ums Überleben kämpfen müssen, solange das fundamentale Problem der Piraterie nicht angegangen wird, heisst es. Dabei hat das Internet für die Musikindustrie durchaus auch grosses Potenzial: Wie im Jahresbericht, der auf weltweiten Zahlen aus der Industrie basiert, zu lesen ist, wurden im Jahr 2009 4,2 Milliarden US-Dollar mit digitalen Verkäufen umgesetzt, mehr als ein Viertel aller Erträge konnte die Musikindustrie über digitale Kanäle erzielen.