News 06.10.2003, 08:15 Uhr

VeriSign gibt nach

Der umstrittene «Sitefinder»-Dienst, der falsch eingegebene Webadressen auf eine Suchseite von VeriSign umgeleitet hat, gehört der Vergangenheit an. Der öffentliche Druck wurde zu gross.
VeriSign [1] rechnete wohl nicht mit derart grossen Protesten, als das Unternehmen Mitte September seinen neuen Dienst namens "Sitefinder" aufschaltete. Die Funktion leitet fehlerhaft eingetippte .com- und .net-Webadressen auf eine eigene Suchseite um. Früher wurden Vertipper jeweils mit einer Fehlermeldung quittiert. Die Proteste der Öffentlichkeit hatten durchaus ihre Berechtigung: Verschiedene Internetservices wie Spam-Filter und Link-Checker funktionierten wegen "Sitefinder" nicht mehr richtig [2]. VeriSign blieb stur und liess "Sitefinder" weiterhin laufen. Schliesslich schaltete sich die mächtige Internetbehörde ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) [3] ein. Sie stellte VeriSign letzten Freitag ein Ultimatum: Falls VeriSign "Sitefinder" bis zum 4. Oktober nicht abschalte, sehe sich ICANN zu weiteren Schritten gegen den Domainverwalter gezwungen. Eine Auseinandersetzung mit der ICANN wäre wohl auch für VeriSign zu viel gewesen. "Sitefinder" hat dieses Wochenende seinen Hut genommen.



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