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14.05.2012, 09:55 Uhr
Wieder Ärger um Facebook-Richtlinien
Wieder einmal überarbeitet Facebook seine Datenschutzbestimmungen. Dabei reagiert das soziale Netzwerk eigentlich auf die Kritik der irischen Datenschutzbehörde - ruft aber die Kritiker sogleich wieder auf den Plan.
Wir erinnern uns: Im vergangenen Jahr führte die Gruppierung «Europe vs. Facebook» rund um den Wiener Studenten Max Schrems einen juristischen Kampf gegen die Datenschutzbestimmungen des sozialen Netzwerks. Mit Erfolg: Nachdem die irische Datenschutzbehörde, die für die rechtlichen Belange des Unternehmens ausserhalb der USA und Kanada verantwortlich ist, die Facebook-Bestimmungen prüfte, ordnete sie im vergangenen Dezember eine Reihe von Verbesserungen an. Die Behörde gewährte Facebook sechs Monate Zeit, um diese Korrekturen anzubringen.
Fristgerecht hat Facebook jetzt eine überarbeitete Version seiner Datenschutzbestimmungen vorgestellt. Nur: Die stösst bei Europe vs. Facebook auf wenig Verständnis. Wie die Gruppe auf ihrer Webseite schreibt, «erlaubt sich Facebook in der neuen Richtlinie noch mehr und probiert die aufgedeckten Fehler dadurch zu 'legalisieren', dass sie nun offiziell in der Datenschutzrichtlinie stehen». Insgesamt werten die Datenschutzkritiker die neuen Bestimmungen deshalb als Schritt zurück. Besonders besorgniserregend sei etwa, dass Facebook sich in den neuen Richtlinien zum «Controller» über die erhobenen Nutzerdaten ernennt und somit de facto frei über diese verfügen könne.
7000 Kommentare für eine Abstimmung
7000 Kommentare für eine Abstimmung
Aus Protest hat Europe vs. Facebook die Webseite our-policy.org gestartet. Darauf fordert die Gruppe zahlreiche Änderungen an den Bestimmungen. So etwa, dass neue Funktionen nicht standardmässig aktiviert werden. Ziel der Aktion: In sieben Tagen sollen auf Facebooks «site governance»-Webseite 7000 Kommentare zu den neuen Richtlinien zusammenkommen. Gemäss Bestimmungen muss Facebook die neuen Richtlinien dann nämlich der Community zur Abstimmung vorlegen. Die Frist endet am 18. Mai. Bislang sind gut 1800 Kommentare zusammengekommen.
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