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16.09.2015, 09:11 Uhr
iOS 9: die besten Neuerungen
Heute zieht iOS eine volle Runde weiter. Darauf dürfen wir uns freuen.
Mindestanforderungen. Heute soll im Verlauf des Tages iOS 9 freigegeben werden. Dabei werden auch die Geräte längst vergangener Tage unterstützt – und natürlich deren Nachfolger. Im Rennen sind alle Geräte ab dem iPhone 4S (Jahrgang 2011!), iPad mini, iPad 2 sowie der iPod touch der 5. Generation. Wie üblich bleiben einige Funktionen jenen Geräten vorbehalten, die über die notwendige Hardware verfügen. So funktioniert zum Beispiel Multitasking nur auf dem iPad Air 2, weil es als einziges bestehendes Gerät mit genügend Arbeitsspeicher ausgerüstet ist.
Update-Prozedur. Sobald iOS 9 freigegeben ist, laden Sie das Upgrade am einfachsten direkt auf dem Gerät: Öffnen Sie die Einstellung «Allgemein» und tippen Sie auf den Bereich «Softwareaktualisierung». Eventuell wird das Update sofort geladen. Wenn der Ansturm jedoch zu gross ist, wird lediglich eine Aktualisierungsanforderung geschickt. Später wird das Update im Hintergrund geladen und kann dann aktualisiert werden. Das kann im schlimmsten Fall mehrere Stunden dauern.
Die subtilen Unterschiede
Effizienz. Nach den grossen Umwälzungen durch iOS 7 und iOS 8 soll heuer etwas Ruhe einkehren – zumindest oberflächlich. Denn unter der Haube wurden zahlreiche Optimierungen vorgenommen und Fehler behoben. Das allein verlängert die Akku-Laufzeit laut Apple um eine Stunde. Dabei helfen auch kleine Tricks: Trägt der Besitzer eine Apple Watch oder liegt das iPhone auf dem Bauch, bleibt das Display bei Benachrichtigungen dunkel, weil eine Aktivierung sinnlos wäre.
Schrift «San Francisco». Der neue Systemfont benötigt kaum mehr Platz als die «Neue Helvetica» unter iOS 8. Doch die Optimierung für hochauflösende Displays erhöht die Lesbarkeit von kleinen Texten deutlich.
Programmwechsler. Wird die Home-Taste zweimal schnell gedrückt, erscheint der neue Programmwechsler. Er zeigt die zuletzt verwendeten Apps als dekorativen Fächer.
Zurück zur App. Wenn Sie zum Beispiel im Adressbuch einen Kontakt antippen und den Standort in der App «Karten» aufrufen, wird das in der linken oberen Ecke angezeigt. Mit einem Tippen auf diese Taste kehren Sie zur ursprünglichen App zurück.
Bessere Shift-Taste. Die Tastatur zeigt jetzt Kleinbuchstaben, wenn die Shift-Taste nicht gedrückt wird. Toll? Nein; es stellt sich eher die Frage, warum hat das solange gedauert hat.
Neue Foto-Kategorien. Die App «Fotos» kennt zwei neue Alben, die automatisch generiert werden: «Bildschirmfotos» sowie «Selfies»; in die zweite Kategorie fallen alle Aufnahmen, die mit der Frontkamera geschossen wurden.
Bessere Einstellungen
Suchfunktion. Kaum jemand findet sich in den Einstellungen von iOS zurecht, zu üppig ist die Auswahl. Die neue Suchfunktion am oberen Rand hilft, die richtige Kategorie zu finden.
Bessere Codes. Neben der Touch-ID ist jedes Gerät durch einen 4-stelligen Code geschützt, der in der Einstellung «Touch-ID & Code» definiert wird. Wenn ausserdem die Option «Daten löschen» aktiviert ist, löscht sich das Gerät nach zehn Fehleingaben automatisch. Die Chancen für einen Eindringling stehen also 1:10’000. Dieser Code bleibt zwar bestehen, aber wenn er geändert wird, beharrt iOS 9 auf eine sechsstellige Zahl; das reduziert die Chancen für einen Einbruch auf 1:1’000’000.
Stromsparmodus. Er wird in der Einstellung «Batterie» aktiviert. Sobald die Ladung auf 20 Prozent fällt, schaltet das iOS-Gerät alle nicht benötigten Dienste ab – zu erkennen am gelben Batterie-Symbol. Auch die Leistung des Hauptprozessors wird stark gedrosselt. Diese Massnahmen werden automatisch aufgehoben, sobald der Akku zu 80 Prozent geladen ist. In derselben Einstellung wird ausserdem verraten, welche Apps am meisten Energie verschlingen.
Inhalte blockieren. Über Erweiterungen von Drittanbietern lassen sich Web-Inhalte in Safari unterdrücken – und zwar nur in Safari. Das läuft in erster Linie auf Werbeblocker hinaus. Allerdings funktionieren diese Erweiterungen nur auf Geräten mit einer 64-Bit-Architektur. Damit sind die folgenden Geräte aus dem Rennen: die iPhones 4S, 5, 5c, das erste iPad mini, die iPads 2 bis 4 sowie der iPod touch.
Der neue Notizblock
Vorher banal, jetzt genial: Der neue Notizblock könnte sogar Dienste wie Evernote in Bedrängnis bringen. Er versteht sich mit Textformatierungen und speichert darüber hinaus Fotos, Karten und handgemachte Skizzen. Ein integriertes Lineal sorgt für eine angemessene Präzision. Und wenn einige Stichworte untereinander stehen, reicht ein Befehl, um daraus eine Aufgabenliste zu machen.
Eine Notiz kann von Grund auf neu erstellt werden. Oder sie wird von aussen gefüttert, indem zum Beispiel eine Website oder eine Kartenansicht einfach über die «Teilen»-Schaltfläche hinzugefügt wird.
Die Notizen lassen sich nicht nur zwischen iOS-Geräten, sondern auch mit den Macs synchronisieren – vorausgesetzt, dort läuft das brandneue OS X 10.11 «El Capitan». Der Abgleich funktioniert nur über Apples iCloud-Dienst. Ausserdem werden keine Gegenstücke für Windows oder Android angeboten.
Nur für iPads
Und dann sind da noch die Funktionen, die den iPads mit ihrem grossen Display vorbehalten bleiben.
Einfügemarke. Bei eingeblendeter Tastatur wird die Einfügemarke einfach verschoben, indem mit zwei Fingern irgendwo auf dem Display gewischt wird. Traumhaft!
Kurzbefehle. Neue Symbole über der Tastatur vereinfachen das Auszeichnen, Kopieren oder Bearbeiten von Text.
Slide Over. Durch ein Wischen von rechts nach links öffnet sich am Rand eine beliebige zweite App. Das vereinfacht zum Beispiel die Recherche im Browser, während eine Textverarbeitung geöffnet ist. Allerdings ist immer nur eine App aktiv, sodass die App auf der linken Seite erstarrt und ein wenig abgedunkelt wird.
Split View. Die Funktion «Split View» bedeutet hingegen echtes Multitasking. Zwei Apps stehen sich gegenüber, wobei die Aufteilung des Bildschirms beliebig verändert werden kann. Wegen des erhöhten Speicherbedarfs funktioniert «Split View» nur auf dem iPad Air 2 und zukünftigen Modellen.
Bild-in-Bild. Wird die Home-Taste gedrückt, während ein Film in der App «Video» spielt, reduziert sich dieser auf einen kleinen, aber aktiven Ausschnitt in der Ecke. Dasselbe passiert während eines Videochats mit «FaceTime».
Fazit: iOS 9 ist ein gelungenes Update, das auch ältere Geräte deutlich aufwertet. Bereits die öffentliche Beta erwies sich als steinsolide, sodass der Umstieg mit gutem Gewissen empfohlen werden kann. Für Höhepunkte sorgen vor allem der neue Notizblock sowie die zahlreichen Erleichterungen auf den iPads.
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