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16.11.2016, 11:13 Uhr
Ein irrer Hype: Nintendos Mini NES zu Mondpreisen auf Ricardo
Nutzniesser pushen die Preise des Nintendo Classic Mini auf eBay und Ricardo für Retro-Fans um das Dreifache nach oben, während Nintendo kaum noch nachliefern kann.
Die am 11. November in der Schweiz erschienene Neuauflage des bekannten Nintendo Entertainment System aus den Achtzigern ist begehrt wie warme Weggli. Denn: Das Prinzip des Nintendo Classic Mini ist genial wie simpel und weckt sogar bei grünohrigen Digital Natives Lust auf eine Zeitreise: Die kleine Version des ebenbürtigen Bruders von 1983 (Europa: 1986) beinhaltet im Innern nur ein kleines Motherboard einer vergleichbaren Bastelplatine wie Raspberry Pi, auf dem über 30 tolle Klassiker vorinstalliert sind. Statt staubige Cartridges einzuschieben, verbindet man die fast schwerelose Mini-Konsole direkt per USB- und HDMI-Kabel mit dem Fernseher. Zahlreiche Nintendo-Fans, die das Retro-Gadget nicht schon am Tag der Ankündigung reserviert hatten, guckten aber am letzten Freitag mit weinenden Augen in den leeren Briefkasten. Grund: So gut wie alle Onlinehändler, auch weltweit, konnten der grossen Nachfrage schlichtweg nicht nachkommen.
Zuteilungsmengen schon im Juni abverkauft
Einige Shops wie Digitec oder Melectronics bieten den gefragten Klassiker gar nicht mehr zur Vorbestellung an. Derweil feilschen Erstbesitzer mit Sammlernaturen auf Ricardo und eBay um die Retro-Perle, und das nicht gerade zu Schnäppchenpreisen. Sowohl auf eBay als auch auf Ricardo schnellen die Preise in die Höhe. Mit Fantasiepreisen von über 240 Franken zum Sofortkauf ist das Sammlerstück auf den Aktionsportalen zurzeit fast dreimal so teuer wie zur Markteinführung: Der offizielle Preis liegt bei rund 89 Franken! Bei Digitec war die erste Lieferung wie bei vielen anderen Shops sofort weg: «Von der Vielzahl an Vorbestellungen konnten wir leider nur wenige Kunden mit einem Gerät glücklich machen», heisst es beim Onlineshop auf Anfrage. Nachlieferungen seien geplant, jedoch werde man die Nachfrage nur zum Teil decken können.
Auf den Samichlaus hoffen
Einen Hoffnungsschimmer gibt es dennoch, obwohl es in anderen Shops nicht besser aussieht. Preisvergleichsportalen zufolge nehmen gegenwärtig nur wenige Onliner wie Wog.ch oder Citydisc.ch wieder Bestellungen auf. World of Games liess auf Anfrage uns gegenüber verlauten, man werde den Artikel zu gegebener Zeit nochmals online schalten. Dies dürfe jedoch, wenn überhaupt, frühestens im Dezember der Fall sein. Controller könne man derzeit gar keine mehr nachbestellen. Beim Game-Fachhändler waren Mitte Juni bereits alle Zuteilungsmengen nach zwei Tagen abverkauft. Die Situation stimmt den Händler unglücklich: Man verstehe nicht, warum Nintendo keine weiteren Produktionskapazitäten aufwenden möchte, so Wog.ch. Nintendo liess uns noch warten mit einer Antwort auf unsere Anfrage. Gegenüber Bluewin.ch betonte der Spielkonzern aus Japan bloss: Man arbeite daran sicherzustellen, dass «zu Weihnachten und Anfang 2017 wieder Geräte verfügbar sind».
Autor(in)
Simon
Gröflin
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