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20.08.2003, 13:30 Uhr
Outlook Express: weiterentwickeln oder nicht weiterentwickeln?
Hiess es letzte Woche noch von Microsoft, dass man die Weiterentwicklung von Outlook Express einstellen wolle, scheint sich der Softwareriese laut verschiedenen Medien nun plötzlich anders besonnen zu haben. Der PCtip hat bei Microsoft nachgehakt und bringt Licht ins Dunkel.
Microsoft sorgte letzte Woche nicht nur wegen des Blaster/Lovsan-Wurms für Gesprächstoff. Als der weltgrösste Softwarekonzern verkündete, dass er Outlook Express nicht mehr weiterentwickeln wolle, war das Raunen im IT-Blätterwald und in Anwenderforen ebenfalls gross [1]. Während die einen dem kostenlosen Mail-Programm nachtrauerten, konnten sich andere eines hämischen Kommentars nicht verwehren. Hat das verbreitete Nachrichtenprogramm doch nicht nur Freunde, sondern ist bei vielen Usern als Virenschleuder und Bug-Patient verschrien.
Ursache für den einschneidenden Entschluss war nach Angaben von Microsoft Schweiz, dass Outlook Express eigentlich überflüssig geworden sei. Mit der Outlook-Version im kommenden Office 2003 System biete man Kunden ein besseres Mail-Programm. Zudem hat Microsoft mit MSN/Hotmail neben Outlook Express einen weiteren kostenlosen E-Mail-Service in petto. Der Entwicklungsstopp hätte auch schön zur momentanen Unternehmensstrategie des Softwareunternehmens gepasst, Produkte wie Office noch stärker mit dem Windows-Betriebssystem zu verzahnen.
Anscheinend haben aber einige Leute bei Microsoft mit ihrer Ankündigung zu voreilig gehandelt. Dan Leach, Office-Produktmanager, der als erster über den Entwicklungsstopp informierte, musste seine Aussage revidieren. Dies berichtete jedenfalls ZDNet Australia [2]. Leach habe verlauten lassen, dass seine früheren Kommentare zu ungenau gewesen seien: "Die Entwicklung von Outlook Express sei gestoppt worden, aber Kunden hätten eine Weiterentwicklung verlangt und das tun wir".
Ein wenig verwirrend scheint die ganze Geschichte schon. Dan Leach zieht plötzlich einen frühere Aussage zurück und auch Microsoft Schweiz bestätigte noch letzte Woche den Entwicklungsstopp. Um endgültige Klarheit zu erlangen, hat der PCtip nochmals bei Microsoft Schweiz nachgefragt. Obwohl eine Antwort des Softwareriesen ein wenig auf sich warten liess, hat uns nun ein offizielles Statement der zuständige Produktegruppe aus Redmond erreicht. Darin heisst es: "Jüngste Kommentare, dass an Outlook Express nicht mehr gearbeitet werde, sind ungenau. Die Entwicklung von Outlook Express geht weiter. Verbesserungen und Updates werden verfügbar gemacht und an Kunden verteilt. Microsoft wird mit der Innovation der E-Mail-Erfahrung unter Windows fortfahren. Outlook-Express-Kunden können darauf vertrauen, dass die E-Mail-Leistungen unter Windows weiterhin verbessert werden". Somit bleibt Outlook-Express-Fans ihr Lieblingsprogramm erhalten, während Gegner der Microsoft-Software weiterhin Mails von OE-Anwendern empfangen müssen.
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