News 13.04.2011, 10:39 Uhr

Botnetz-Abschaltung: weniger Spam, mehr Malware

Die neusten Zahlen des Sicherheitsanbieters Eleven zeigen, dass der weltweite Spam-Versand im März eingebrochen ist. Grund dafür ist die Abschaltung eines US-Botnetzes.
Nachdem die US-Strafverfolgungsbehörden das sogenannte Rustock-Botnetz in Zusammenarbeit mit Microsoft abschalten konnten, brach der weltweite Versand an Spammails innert 24 Stunden um etwa 60 Prozent ein. Gleichzeitig nahm allerdings der Versand von Malware per Mail um 100 Prozent zu. Dies geht aus Zahlen des deutschen Anbieters von E-Mail-Sicherheitslösungen Eleven hervor. Gemäss Eleven ist das ein typischer Vorgang, denn um nach der Abschaltung eines Botnetzes ein neues aufzubauen, müssen Cyberkriminelle Trojaner in fremde Computer einschleusen. Damit erhalten sie teilweise die Kontrolle über diese Computer und bauen sich damit eine Infrastruktur auf, von der aus dann Spam verschickt wird – diese «gekaperten» Computer werden Botnetz genannt.
Durch die Abschaltung dieses offenbar sehr grossen Botnetzes in den USA fielen die Vereinigten Staaten in der Spam-Weltrangliste auf den dritten Platz zurück. Neuer Spitzenreiter ist Indien, das aktuell für 9,5 Prozent des Spams verantwortlich ist, vor Russland. Dank der Rustock-Abschaltung fiel der Spam-Anteil am gesamten Mailverkehr überdies erstmals seit 2009 wieder unter die 90-Prozent-Marke (88,4 Prozent). Auch auf die Spam-Themen hatte das Aus des Botnetzes Auswirkungen: Nach wie vor liegt Pharma-Spam (wie Viagra) an der Spitze, der Anteil sank jedoch von 72 Prozent im Februar auf 25 Prozent im März. Des Weiteren nahmen gemäss Eleven Phising-Attacken stark zu. Dabei wird versucht, unter einem seriösen Vorwand Bankkontodaten von Leuten zu erschleichen.
Die Zahlen von Eleven beruhen auf gesammelten Daten von über einer Milliarde Mails pro Tag und über 45'000 Installationen weltweit.



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