News 02.07.2015, 10:37 Uhr

Schneller als eine Kanonenkugel? US-Militär baut Hyperschallflugzeug

Die Weiterentwicklung des unbemannten Demonstrationsflugzeugs «X51A» fliegt fünf Mal schneller als der Schall.
Die United States Air Force (USAF) und die Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa) arbeiten mit Hochdruck an einem neuen Hyperschallflugzeug, das bis zu fünf Mal schneller als der Schall fliegen soll. Damit wäre es sogar deutlich schneller als eine Pistolenkugel, die ungefähr Mach zwei - also die doppelte Schallgeschwindigkeit - erreicht.

Erste Testflüge bereits 2023

«X-51A»: US-Militär arbeitet an Nachfolger
Quelle: flickr.com
Wie das US-Portal «Military.com» berichtet, basiert die Technologie des innovativen Super-Jets auf dem experimentellen Hyperschallvehikel «X-51A Waverider», das 2013 einige Tests erfolgreich absolvierte. Erste Testflüge mit dem neuen Jet sind für das Jahr 2023 angesetzt. «Der Testflug, den die X-51A am 1. Mai 2013 absolviert hat, war der längste eines Überschallflugzeuges bislang», so USAF-Chefwissenschaftlerin Mica Endsley. Das unbemannte Vehikel erreichte dabei seine Top-Geschwindigkeit von Mach 5,1 in gerade einmal sechs Minuten, bevor man es absichtlich in den Pazifik abstürzen liess. Der Startvorgang erfolgte von einem «B-52»-Langstreckenbomber aus in einer Flughöhe von 15'000 Metern. Nach der Abkopplung kam der «Waverider» dank seines Starttriebwerks bereits innerhalb von nur 26 Sekunden auf Mach 4,8.

Machbarkeitsstudie neu aufgelegt

«Die X-51A war eigentlich nicht mehr als eine Machbarkeitsstudie. Sie sollte zeigen, dass es möglich ist, ein Düsentriebwerk zu nehmen, es von einem anderen Flugzeug aus zu starten und damit Überschallgeschwindigkeit zu erreichen», erklärt Endsley. «Es kam bis über Mach 5, bevor ihm der Treibstoff ausging. Für uns war das ein überaus erfolgreicher Test», so Endsley.
Doch die nun geplante Neuauflage soll noch weiter gehen. «Diesmal werden wir Materialien verwenden, die sich besonders gut für die Hyperschallgeschwindigkeit eignen und Führungssysteme einsetzen, die klug genug sind, um das Flugzeug schnell genug auf den richtigen Kurs zu bringen», verdeutlicht die Wissenschaftlerin.

Langjährige Tradition fortgesetzt

Für USAF und Darpa markiert die Entwicklungsarbeit am neuen Hightech-Jet die Weiterführung einer langjährigen Tradition. Das Forschungsprogramm zur X-51A startete offiziell bereits 2004 mit einem Budget von insgesamt 300 Mio. US-Dollar (rund 285 Mio. Schweizer Franken). Im Jahr 2011 erfolgte dann ein weiterer Durchbruch.
Im Rahmen des «Darpa Falcon Projects» konnte ein unbemannter «HTV-2»-Bomber über dem Pazifik bei seinem Gleitflug auf Mach 20 beschleunigt werden. Der geplante 30-Minuten-Flug wurde allerdings nach neun Minuten abgebrochen, da man den Kontakt zur Maschine verloren hatte. Zur Sicherheit musste ein Absturz eingeleitet werden.


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