Hologramm-Projektor für Smartphones

Ginge es nach der US-Firma Ostendo, werden wir vielleicht schon nächstes Jahr für einen spontanen Filmgenuss einen Knopf auf dem Handy drücken, Popcorn aus der Mikrowelle holen und überall zu jeder Zeit einen Blockbuster an die Tapete projiziieren können. Oder werden wir demnächst zur besseren Ansicht einkommende Nachrichten oder Google Maps als holografische Wand direkt aus dem Smartphone beamen können? Auf jeden Fall hat sich an der Technik in den letzten Jahren sehr viel getan. Das in Kalifornien ansässige Unternehmen Ostendo Technologies Inc. hat an einem nur halben Kubikzentimeter grossen Würfel gefeilt, der wie eine von mehreren LEDs umgebene Kameralinse konzipiert ist.

Im Detail ist der Holo-Chip noch komplexer. Er vereint einen Bildprozessor mit einer Schicht aus winzig kleinen Mikro-LEDs und Software. Ein Modul aus sechs einzelnen Holo-Chips hat es dem Bericht zufolge fertig gebracht, einen dreidimensionalen grünen Würfel in den Raum zu projizieren. Mit der Auflösung sei man zwar noch nicht ganz zufrieden, doch sahen flüssige Bewegungen, von jeder Seite her betrachtet, schon ganz natürlich aus.

Finanziert wird das Unternehmen einem Bericht des Wall Street Journals zufolge von Risikokapitalgebern der US-Regierung. Es sollen schon über 100 Millionen US-Dollar zusammengekommen sein. Vorgesehen sind die Projektorwinzlinge für künftige Smartphones oder andere mobile Geräte. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen soll sich der von Ostendo entwickelte Chip hingegen problemlos in mehrere Geräte integrieren lassen.

Mit dem Mini-Projektor sei sogar eine Projektion eines 48 Zoll grossen Bildes möglich. In Kombination mit mehreren Chips könnten noch grössere und komplexere Bilder erschaffen werden. Erstere Modelle, die schon im nächsten Jahr auf den Markt kommen könnten, werden vorerst nur normale 2D-Videos projiziieren können. Man glaubt aber bei Ostendo jetzt schon an Projektoren, mit denen sich künftig Hologramme erstellen werden können.

Noch ist nicht bekannt, ob einzelne Smartphone-Hersteller schon an «Holo-Handys» arbeiten.