News 27.01.2004, 10:00 Uhr

Happy Birthday Mac!

Vor zwanzig Jahren präsentierte Apple den ersten Macintosh-Rechner. Auch wenn die Welt heute fest in Windows-Händen ist, ohne das kalifornische Unternehmen gäbe es das Microsoft-Betriebssystem wahrscheinlich nicht in seiner jetzigen Form.
Der 24. Januar 1984 stellt in der Computerwelt einen denkwürdigen Tag dar. An dem Dienstag vor zwanzig Jahren erblickte der erste Macintosh das Licht der Welt. Mit Spannung wurde das neue Gerät erwartet, dass schon länger durch einen Werbespot mit den legendären Zeilen: "On January 24th, Apple Computer will introduce Macintosh. And you'll see why 1984 won't be like '“1984'“" auf sich aufmerksam machte [1]. Regiesseur des Clips war übrigens niemand geringeres als Ridley Scott (Alien, Gladiator).
Das Innovative am ersten Macintosh 128K war weniger die Hardware. Der Rechner verfügte über eine Taktfrequenz von 8 MHz, einen 68000-Prozessor von Motorola, 128 KB Arbeitsspeicher, 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk und einen 9-Zoll-Bildschirm. Der Preis lag bei rund 2495 US-Dollar. Bahnbrechend an dem Computer war vielmehr die grafische Benutzeroberfläche, die per Maus bedient wurde.
Microsoft hat bislang immer bestritten, bei der Entwicklung des Windows-Betriebssystems von Apple abgekupfert zu haben. Bill Gates verwies auf Xerox als Inspirationsquelle. In dessen Laboratorien sollen auch die Apple-Entwickler Ende der 70er Jahre erste Rechner mit grafischer Benutzeroberfläche gesehen haben. Dennoch - wer einmal mit einem Mac gearbeitet hat, merkt schnell, dass Windows ohne Mac OS sicherlich völlig anders aussehen würde.
Mit dem ersten Mac endete die Innovationsfreude von Apple keinesfalls. Auch in den kommenden Jahren überraschte das Unternehmen die Computerwelt regelmässig mit frischen Ideen, die mal mehr oder weniger erfolgreich waren. So veröffentlichte die kalifornische Firma 1993 den so genannten Mac TV, einen Rechner mit eingebauter TV-Karte, 14-Zoll-Monitor, 256-Farben-Display und 2fach-CD-ROM-Laufwerk [2]. Das Gerät erwies sich jedoch als Flop und verkaufte sich nur einige Tausend Mal. Heute ist die Verschmelzung von Heimelektronik und Computer wieder aktueller als nie zuvor wie Monitore mit eingebautem TV-Tuner oder die so genannten Media Center PCs zeigen.
Wenig Erfolg war ebenfalls dem Newton Message Pad beschieden. Apples PDA mit Handschrifterkennung erschien im selben Jahr wie der Mac TV. Die schlechte Schriftenerkennung des ersten Modells brachte dem Gerät einen schlechten Ruf ein, den es nie mehr los wurde. 1998 beendete Steve Jobs das Newton-Projekt.
Dafür schaffte es Apple mit dem iMac 1998 einen Verkaufsrenner und Trendsetter auf den Markt zu bringen. Mit dem farbigen Rechner merkten plötzlich viele Hardware-Hersteller, das PCs nicht immer Grau oder Schwarz sein müssen. Auch schmuckes Design war für Computer-Gehäuse plötzlich Pflicht. Vier Jahre später veröffentlichte Apple eine völlig neu gestaltete Variante des iMac. Lästerhafte Zungen nannten den Rechner auch abschätzig "Schreibtischlampe". Das tat seinem Erfolg aber keinen Abbruch. Bis heute hat Apple dieses Design für den iMac beibehalten.
[3] 2001 lancierte das kalifornische Unternehmen ein weiteres Erfolgsprodukt: den Hardware-Musik-Player iPod. Er bescherte Apple Ende letzten Jahres ein Vierjahreshoch . Genial erwies sich die Strategie, das Gerät in Kombination mit dem eigenen Musik-Download-Service iTunes anzupreisen, den Apple seit letztem Jahr in den USA und bald wohl auch in Europa betreibt.
Zum Geburtstag des Macintosh bleibt Apple zu wünschen, dass die Firma auch in den kommenden Jahrzehnten der Computerwelt erhalten bleibt und seine Innovationsfreude beibehält. Das Unternehmen zeigt, dass ein Konzern trotz kleinem Marktanteil, einen grossen Einfluss auf die ganze Branche ausüben und sogar Trends setzen kann.



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