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02.06.2014, 08:09 Uhr
Bank Coop entschuldigt sich mit SBB-Gutscheinen
Anfang Jahr erhielten rund 31'000 Kontoinhaber der Bank Coop die Kontoauszüge anderer Kontoinhaber. Die Bank hat inzwischen die Untersuchung abgeschlossen und entschuldigt sich mit SBB-Gutscheinen.
Anfang Jahr kam es bei der Bank Coop zu einem grösseren IT-Debakel. Die Bank hat Kontoabschlüsse ihrer Kunden an falsche Adressen verschickt. Als Grund wurde ein «Programmierfehler» genannt. Seitens der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt wurde ein polizeiliches Ermittlungsverfahren wegen Verdachts auf fahrlässige Verletzung des Bankgeheimnisses eröffnet. Nun wurde der von der Bank Coop eingeleitete unabhängige Untersuchungsbericht von Deloitte, einem unabhängigen Wirtschaftsprüfungsunternehmen, abgeschlossen. Der Bericht wurde auch Behörden zugesandt. Der Schlussbericht zeige, dass der Fehlversand auf «eine Verkettung ungünstiger Umstände» zurückzuführen gewesen sei, heisst es in der offiziellen Medienmitteilung.
Verkettung ungünstiger Umstände
Zu den genauen Umständen lässt die Bank Coop lediglich verlauten: «Die Untersuchung von Deloitte hat aufgezeigt, dass der Fehlversand auf einen Fehler in der Parametrisierung einer neuen Kontoauszugsbeilage sowie auf ungenügende Kontrollen zurückzuführen ist.»
Deloitte sei dabei zum Ergebnis gekommen, dass der Prozess zur Einführung und zum Versand der neuen Beilage nicht optimal durchgeführt und überwacht worden sei, heisst es weiter. In der Folge wurden Auszüge von 43'000 Kundinnen und Kunden bei anderen Adressaten beigelegt. 31'000 Kunden erhielten Post von sich und von anderen Personen.
50'000 SBB-Gutscheine
Im Schlussbericht von Deloitte ist die Rede von rund 18 Empfehlungen zur Verbesserung des Risikomanagements und der internen Kontrollen der relevanten Bereiche. Die Aufsichtsbehörde werde laut Bank Coop die Umsetzung der nicht näher genannten Massnahmen prüfen. Man wolle alles daran setzen, dass sich ein solcher Fehler nicht wiederholt, gibt die Bank Coop zu verstehen.
Die Bank Coop hat sich nun entschieden, als Geste der Anerkennung und Entschuldigung, ihren Kontoinhabern diesen Sommer mit insgesamt 50'000 SBB-RailAway-Freizeitgutscheinen für eine «Schutzgebühr» von 10 Franken anzubieten.
Update:
Wie die Bank Coop uns genauer erklärt, handelt es sich bei dieser Schutzgebühr um einen einmaligen Grundbetrag, den ein Kunde beim Kauf eines solchen SBB-Gutscheins zahlt. Die Reise, die man schlussendlich bucht, könne vom Betrag her, je nach Destination, unverhältnismässig höher sein: beispielsweise eine Bergtour im Wert von 300 Franken. Die SBB-RailAway-Gutscheine können bis zum 31. August in allen Geschäftsstellen der Bank Coop bezogen werden.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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