News 27.09.2011, 07:10 Uhr

Vier auf einen Streich

Virenjäger Kaspersky schützt mit einer im nächsten Jahr erscheinenden Software gleich vier Gerätekategorien mit nur einer Lizenz. Nicht unterstützt werden jedoch Apple-Produkte.
Im Rahmen von Kasperskys Sicherheits-Symposium stellte der russische Virenjäger in München die Software «Kaspersky One» vor. Diese bietet mit dem Kauf eines einzigen Lizenzschlüssels Schutz für Windows- und Apple-Computer, Android-Tablets und Smartphones. Das fürs erste Halbjahr 2012 angekündigte Programm soll dabei jede Handy-Plattform unterstützen – ausser Apple iOS. Der Grund dafür liegt aber nicht in der absoluten Sicherheit des Systems. Gemäss den Sicherheitsexperten von Kaspersky könne auf einem liegengelassenen iPhone innert zwei Minuten ein Jailbreak durchgeführt und das Smartphone mit Malware infiziert werden.
Deutlicher Anstieg an Android-Schädlingen
«Wir würden gerne Sicherheits-Software für das iPhone anbieten», sagte Virenforscher Vicente Diaz zu PCtipp. Dies sei aber aufgrund des proprietären Systems derzeit technisch nicht möglich. Trotzdem müssen sich iPhone-Besitzer punkto Sicherheit weit weniger Sorgen machen als Android-Nutzer. 70 Prozent aller Handy-Schädlinge richten sich laut Kaspersky an die Google-Plattform. Weit dahinter folgt Symbian mit 23 Prozent. Die verbleibenden sieben Prozent teilt sich das iPhone mit anderen Plattformen wie Windows Phone, BlackBerry oder Web OS.
Die grösste Gefahr geht dabei gemäss Vicente Diaz vom Android Market aus. Durch das Herunterladen von infizierten Apps sei der grösste Nutzeranteil infiziert wurden, erklärte Diaz dem PCtipp. Google musste deshalb vor rund vier Monaten 34 schädliche Apps aus seinem Store entfernen. Es sei ausserdem aber auch möglich, über ein verseuchtes Smartphone Anrufe zu tätigen sowie SMS zu verschicken und damit die Handy-Rechnungen infizierter Nutzer in die Höhe zu treiben. Zudem könnten wertvolle Daten wie Kontakte, Fotos oder Positionsdaten gestohlen werden, fürchtet Diaz.
Angriffe auf soziale Netzwerke steigend
Soziale Netzwerke sind immer häufiger von Attacken betroffen. Der Koobface-Wurm verbreitete sich Anfang Jahr via Facebook-Chat schon zum zweiten Mal über das soziale Netzwerk. Ein Link führte über den Umweg einer Facebook-App zu einem gefälschten Update des Adobe-Flash-Players, das den PC infizierte. Laut Kaspersky sind in Zukunft aber nicht nur solche Schädlinge unterwegs. Ein besonderes Ziel für Angreifer seien die persönlichen Daten in sozialen Netzwerken, die sich weiterverwenden respektive -verkaufen lassen. Besonders interessant seien hier bei die professionellen Netzwerke Xing und LinkedIn, die Geschäftsbeziehungen und -kontakte offenbaren würden.

Autor(in) Reto Vogt



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