News 02.08.2013, 09:57 Uhr

Spotify zahlt hohe Lizenzgebühren

Der schwedische Musikdienst Spotify hat sich inzwischen schon schnell zu einem der beliebtesten Musikstreaming-Anbieter etabliert. Die Frage ist nur, ob sich der Dienst für die Betreiber langfristig lohnt.
Nun hat Spotify nach rasantem Wachstum auch mit steigenden Verlusten zu kämpfen. Der weltweite Umsatz konnte sich im Jahr 2012 zwar sogar verdoppeln. 2012 lag dieser noch bei 434,7 Millionen Euro. Aus einem veröffentlichten Geschäftsbericht geht aber hervor, dass rund 70 Prozent des erwirtschafteten Gewinns wieder in Form von Lizenzgebühren an die Musikindustrie zurückfliesst. Dieser Umstand erstaunt nicht: Alle Musikstreaming-Dienste zahlen hohe Lizenzgebühren an die Musikindustrie. Die Bekanntgabe dieses hohen Renditeverlusts verdeutlicht die Tatsache, dass wohl das ganze Musikstreaming-Konzept im Internet auf dem Prüfstand stehen könnte. Denn Spotify zählt unlängst zu den grösseren Anbietern im Musik-Streaming-Geschäft. Dem schwedischen Anbieter bleibt wohl nichts anderes übrig, als neue Märkte zu erschliessen, um den Bekanntheitsgrad und den Rendite-Motor zur Gewinnmaximierung weiter anzukurbeln. Vor drei Monaten hat Spotify bereits angekündigt, neuen Ländern in Lateinamerika und Asien den Zutritt zum Dienst zu ermöglichen.
Spotify ist derzeit in 28 Ländern verfügbar. Mit einem Konto können monatlich bis zu zehn Stunden Musik (allerdings mit Werbung) gestreamt werden. Im Gegensatz zu anderen Diensten werden Lieder nicht heruntergeladen, sondern direkt über Internet gestreamt. Spotify wollte sich bis jetzt gegenüber anderen Diensten auch profilieren, weil viele unbekannte Künstler leichter Zugang zu dieser Veröffentlichungsplattform fänden. Auch für unbekannte Künstler wirft Spotify im Moment (noch) zu unrentable Gewinne ab: Der britische «Guardian» berichtete vom Radiohead-Frontmann Thom Yorke, der beispielsweise ein Album aus Spotify entfernen liess wegen mangelnder Rendite respektive mangelnder Anerkennung.

Autor(in) Simon Gröflin



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