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10.11.2016, 09:05 Uhr
WhatsApp-Datenfluss vorerst gestoppt
Es ist eine Reaktion auf die Kritik von Datenschützern: Daten von europäischen WhatsApp-Nutzern werden vorerst nicht an den Mutterkonzern weitergegeben.
Facebook hat nach dem Einschreiten von Datenschützern die Weitergabe von Daten europäischer WhatsApp-Nutzer an den Mutterkonzern ausgesetzt. Der vorläufige Stopp solle Behördenvertretern die Möglichkeit geben, ihre Sorgen vorzubringen, und Facebook die Zeit, diese abzuwägen, erklärte das weltgrösste Online-Netzwerk am Mittwoch.
WhatsApp mit rund 1 Milliarde Nutzern hatte Ende August angekündigt, künftig die Telefonnummer des Nutzers an Facebook weiterzugegeben. Ausserdem sollen mit der Konzernmutter Informationen darüber geteilt werden, wie häufig der Kurzmitteilungsdienst genutzt wird. Dadurch sollten die Werbung und die Freunde-Vorschläge in Facebook-Diensten verbessert werden, hiess es.
WhatsApp-Mitglieder konnten zumindest der Verwendung ihrer Daten für die Personalisierung von Facebook-Werbung und Freunde-Vorschläge widersprechen. Die Telefonnummer werde allerdings in jedem Fall mit Facebook geteilt, wenn man die App weiternutzen wolle, hiess es bisher.
In Deutschland ging der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar gegen den Plan vor und fordert, die Nutzer müssten selbst über die Weitergabe ihrer Daten entscheiden können. Auch in der Schweiz gab es kritische Stimmen. Aus Sicht von Facebook ist nicht Caspar zuständig, sondern die irische Datenschutzbehörde am Sitz des internationalen Geschäfts des Netzwerks. Aber auch die Datenschützer in Irland prüfen die Datenweitergabe.
Facebook hatte WhatsApp vor rund zwei Jahren für etwa 22 Milliarden US-Dollar gekauft. Damals war erklärt worden, dass die Daten bis auf Weiteres getrennt bleiben und WhatsApp weiterhin unabhängig agieren solle. Auch jetzt wurde versichert, dass Facebook keinen Zugang zu Inhalten der Kurznachrichten bekomme – auch weil diese verschlüsselt seien.
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