News 17.01.2012, 09:50 Uhr

Zulieferer: Apple sorgt für mehr Transparenz

Der iPhone-Hersteller ist als erster Technologiekonzern der Fair Labor Association beigetreten, die sich für bessere Arbeitsbedingungen bei Zuliefererfirmen einsetzt.
Scheinbar hat sich Apple die Vorwürfe, mit denen das Unternehmen immer wieder konfrontiert wurde, zu Herzen genommen. Seit Neustem ist der iPhone-Hersteller nämlich Mitglied der Fair Labor Association (FLA), einer Organisation, die sich für faire Arbeitsbedingungen in Fabriken auf der ganzen Welt einsetzt. Die FLA wurde 1999 in den USA gegründet, auch der damalige US-Präsident Bill Clinton war an der Gründung beteiligt. Apple ist der erste Technologiekonzern, der Mitglied der FLA wird. Bisher waren in erster Linie Firmen aus der Textilindustrie mit dabei, so etwa Adidas und Nike.
Durch Apples Betritt zur FLA verpflichtet sich das Unternehmen, die Fabriken seiner Zuliefererfirmen regelmässigen Kontrollen auszusetzen. Ausserdem hat Apple auf seiner Webseite eine Liste seiner Zulieferer veröffentlicht, die 97 Prozent aller Firmen der Zuliefererkette beinhalten soll. Der Konzern setzt also ab sofort auf mehr Transparenz, denn bislang waren detaillierte Informationen über Apples Zulieferer gut gehütete Geheimnisse.
Apple wurde in der Vergangenheit immer wieder vorgeworfen, zu wenig für faire Arbeitsbedingungen bei den Zuliefererfirmen zu tun. Im Fokus der Berichterstattung stand oft der taiwanesische Megakonzern Foxconn, der in seinen riesigen Fabriken in China Elektronikbauteile für den iPhone-Hersteller fabriziert. Foxconn war des Öfteren wegen schlechten Arbeitsbedingungen in den Schlagzeilen, nicht zuletzt auch, nachdem sich Angestellte der Firma das Leben nahmen. Erst kürzlich drohten rund 150 Foxconn-Angestellte mit einem kollektiven Suizid, aus Protest gegen die Versetzungspraxis des Unternehmens. Microsoft, ebenfalls Kunde bei Foxconn, untersuchte die Vorfälle anschliessend.
Bleibt zu hoffen, dass Apples Beitritt zur FLA nicht bloss eine Handlung zur Imagekorrektur darstellt, sondern den Worten auch Taten folgen werden.



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